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Wie es nach Millionenminus am Klinikstandort Rahden weitergehen soll

Neue Angebote sollen kleinsten Standort der Mühlenkreiskliniken stärken

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Anlaufpunkt: Viele Bürger aus dem Nordkreis setzen bei der medizinischen Versorgung auf das Krankenhaus Rahden. | © Joern Spreen-Ledebur

Anlaufpunkt: Viele Bürger aus dem Nordkreis setzen bei der medizinischen Versorgung auf das Krankenhaus Rahden. | © Joern Spreen-Ledebur

25.10.2019 | 25.10.2019, 18:00

Rahden. Die Mühlenkreiskliniken (MKK) setzen auf ihren Standort Rahden. Mit möglichen zusätzlichen ambulanten und stationären Angeboten möchte der kreiseigene Klinikkonzern den kleinsten Standort attraktiver machen. Was das für Angebote sein sollen, das ist bislang nicht bekannt, eine Entscheidung steht noch aus. Es kursieren nur Vermutungen, dass es möglicherweise geriatrische Leistungen vor dem Hintergrund einer älter werdenden Gesellschaft sein könnten.

Der Krankenhaus-Standort Lübbecke-Rahden hatte wie berichtet im vorigen Jahr ein Minus von 2,23 Millionen Euro erwirtschaftet. Im Jahr 2017 hatte es noch einen Gewinn von rund 660.000 Euro gegeben.

Weniger Fördermittel, mehr Löhne und Gehälter

Die Erlöse aus Krankenhaus-Leistungen und Erlöse aus ambulanten Leistungen waren im vorigen Jahr im Vergleich zum Jahr 2017 leicht gestiegen, die Erlöse aus den Wahlleistungen leicht gesunken.

Beim Materialaufwand stiegen die Ausgaben und auch Löhne, Gehälter und Aufwendungen für die Altersversorgungen waren höher als im Jahr zuvor. Rückläufig waren Fördermittel für Investitionen nach dem Krankenhausgesetz.

Was die neue Struktur für Rahden bringen soll

Werden die bislang angedeuteten zusätzlichen stationären und ambulanten Angebote im Krankenhaus Rahden angesichts der Bilanzentwicklung noch weiter verfolgt?

Die Mühlenkreiskliniken bleiben bei diesem Plan, mit dem der Standort Rahden attraktiver gemacht werden soll. Zudem verweisen sie auf Nachfrage der Neuen Westfälischen auf die geplante neue Organisationsform, bei der der Krankenhaus-Standort Lübbecke-Rahden organisatorisch teilweise aufgelöst wird, um Rahden mit dem Klinikum Minden zu verbinden. Lübbecke bliebe damit ein eigener Standort.

Ärztesuche für kleinen Standort deutlich schwieriger

Mit der geplanten Organisationsveränderung sollten auch weiterhin zusätzliche stationäre und ambulante Angebote in Rahden etabliert und angeboten werden, machte MKK-Sprecher Christian Busse deutlich. Bekanntlich erhoffen sich die MKK durch den neuen Verbund zwischen Minden und Rahden mehr Kontinuität: Während der jüngsten Bilanzvorstellung hatte MKK-Vorstandsvorsitzender Olaf Bornemeier angemerkt, Personal durch die universitäre Anbindung des Klinikums Minden gewinnen zu können, wenn das Klinikum Minden die Leitung für das Haus Rahden übernehme. Er rechnete damit, dass das im nächsten Frühjahr der Fall sein könne.

Direktoren tragen Verantwortung für Leihärzte

Angesichts von Engpässen waren Honorarärzte in Rahden aktiv. Welche Kosten dem kreiseigenen Klinikkonzern dadurch entstanden, wollen die MKK nicht sagen. „Zu Vertragsinhalten nehmen die Mühlenkreiskliniken keine Stellung, da über Lohn- und sonstige Vergütungen Geheimhaltung vereinbart wird", teilte Busse mit.

Wer die Leihärzte aussucht, die in Rahden Dienst tun? Die ärztliche Verantwortung trage der Direktor oder die Direktorin der jeweiligen Klinik, so Busse. Er beziehungsweise sie entscheide auch darüber, welche Ärzte tätig würden.

Schweigen bei Kosten für Leihärzte

Wie viele Planstellen gibt es am Standort Rahden und wie viele davon sind derzeit nicht besetzt? Der Krankenhausstandort Rahden verfügt nach Angaben Busses bislang über einen gemeinsamen Stellenplan mit dem Krankenhausstandort Lübbecke. Insofern können die MKK nach eigenen Angaben die Frage nach den Planstellen und deren Besetzung nicht beantworten. Richtig sei, dass die Mühlenkreiskliniken für alle Standorte Fachkräfte in vielen Bereichen suchten.

Richtig sei außerdem, dass es deutlich schwieriger sei, Ärzte und Pflegekräfte für einen nicht-spezialisierten kleinen Krankenhausstandort zu gewinnen.

MKK-Chef Olaf Bornemeier hatte das auch schon während der Bilanz-Vorstellung angedeutet. Im Klinikum Minden gibt es demnach die geringsten Probleme, ärztliche Stellen zu besetzen. In Rahden, hatte Bornemeier bei der Vorstellung von Bilanzzahlen eingeräumt, sei das am schwierigsten. Bei der Besetzung von Stellen bei den Pflegekräften hänge das von den jeweiligen Angeboten ab.