"Die Versorgungslage in Bezug auf die persönliche Schutzausstattung bleibt weiterhin angespannt, da FFP 3 und FFP 2 Masken begrenzt zur Verfügung stehen", sagt Jörg Grigoleit, der auf das Eintreffen bestellter Ware hofft. Dank einer frühzeitigen Bevorratung mit Medikamenten ist die entsprechende Versorgung der Patienten in den Kliniken gesichert und die in der Klinikapotheke hergestellten Desinfektionsmittel ergänzen die derzeit wichtigen Bestände in den Häusern.
Angesichts des dynamischen Ausbruchsgeschehens im Klinikum Ernst von Bergmann und  in einem Potsdamer Pflegeheim, wird in den Havelland Kliniken die Situation im benachbarten Landkreis aufmerksam verfolgt. Im Austausch mit weiteren Kliniken in der Region kann gegebenenfalls eine zügige Aufnahme von Patienten aus dem Raum Potsdam gewährleistet werden, falls die Kapazitäten der dortigen Einrichtungen ausgeschöpft sein sollten. Dies geht nicht zu Lasten der Versorgung der  Havelländer.
Die Kliniken im Westbrandenburg kooperieren in Zeiten von Corona unter der Federführung des Städtischen Klinikums Brandenburg. Das Netz spannt sich vom Johanniter-Krankenhaus in Treuenbrietzen, Kliniken in Beelitz, Bad Belzig, Brandenburg/Havel, den Havelland Kliniken in Rathenow und Nauen bis zu den Potsdamer Krankenhäusern und Einrichtungen in Teltow-Fläming. Patienten, die mit dem Coronavirus infiziert sind, "können innerhalb des Netzwerks barrierefrei gesteuert werden. Dadurch wird die bestmögliche Versorgung für die Patienten erreicht und gleichzeitig die Funktionsfähigkeit aller beteiligten Krankenhäuser gesichert", heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Städtischen Klinikums Brandenburg.
Kernelement der Klinikkooperation ist eine abgestimmte und zentral gesteuerte Arbeitsteilung zwischen den Kliniken unterschiedlicher Versorgungsstufen und den Fachkliniken im Versorgungsgebiet. So können Krankenhausbetten für schwer am Coronavirus Erkrankte gezielt freigehalten und Transportressourcen geschont werden. Die Kliniken mit intensivmedizinischen Betten werden entlastet, indem auch Patienten ohne Coronavirus-Erkrankung unkompliziert verlegt werden können.
Eine Koordinierungsstelle ist dazu im Städtischen Klinikum Brandenburg eingerichtet. Sie ist dabei zentraler Ansprechpartner für Kliniken und Rettungsleitstellen, bietet medizinische Beratung der Kliniken, behält die Bettenkapazität im Blick, übernimmt die Verteilung der Coronavirus-Patienten entsprechend der medizinischen Dringlichkeit und Aufnahmekapazität gemeinsam mit der Rettungsleitstelle Brandenburg/Havel sowie die Indikationsstellung und Beauftragung von Sekundärverlegungen in Zentren.
Die Havelland Kliniken können bei der Arbeit und Kooperation weiterhin auf eine stabile personelle Besetzung in der eigenen Unternehmensgruppe zurückgreifen. "Das ist angesichts der permanenten Debatte über bestehende gesundheitliche Risiken auch für die Mitarbeiter eine nicht unerhebliche psychische Belastung, denn Corona wird dadurch zu einem "24/7"- Thema für die Kolleginnen und Kollegen" so Grigoleit. Daher haben Geschäftsführer und Konzernbetriebsrat sich an die Politik gewandt.  "Es ist an der Zeit, dass die Politik den vollmundigen Danksagungen auch Taten folgen lässt. Ein klares Zeichen der Wertschätzung wäre eine finanzielle Anerkennung für die Pflegekräfte aller Bereiche", erklärt Geschäftsführer Grigoleit.