Helios und Ärztin einigen sich vor Hamburger Gericht auf Vergleich
Der Verdacht wog schwer: Wollte der Klinik-Konzern Helios eine Ärztin der Endo-Klinik in Altona loswerden, weil sie als Gewerkschaftsfrau zu unbequem wurde? Vor dem Hamburger Arbeitsgericht haben sich beide Seiten am Dienstag auf einen Vergleich geeinigt.
Am Anfang des Verhandlungstages stand noch Aussage gegen Aussage. Die Anwältin von Helios beharrte darauf, dass die Ärztin zu früh Feierabend gemacht und das dann auch noch bestritten zu haben. Also ein klarer Fall für eine Kündigung. Die Anwältin der Ärztin wies das zurück. In fast 24 Jahren bei der Endo-Klinik habe sich die Ärztin nichts zu Schulden kommen lassen. Ihr Verdacht: Eigentlich gehe es um das Engagement der Medizinerin für die Ärztegewerkschaft Marburger Bund. Die hatte den Fall auch öffentlich gemacht.
Richterin schlägt Vergleich vor
Mehrmals drängte die Vorsitzende Richterin beide Seiten zu einem Vergleich. Sie ließ durchblicken, dass Helios das Gerichtsverfahren verlieren könnte. Und sie machte deutlich, dass es aus ihrer Sicht eigentlich um das Betriebsklima geht. Am Ende der Verhandlung gab es dann die Einigung: Helios zieht die Vorwürfe gegen die Ärztin zurück und zahlt ihr 400.000 Euro als Abfindung. Außerdem verpflichteten sich beide Seiten, ab sofort nicht mehr schlecht übereinander zu sprechen.