Nach Tod von 2 Patienten: Vorläufiges Berufsverbot für Krankenpfleger

Mit einer Überdosis Insulin soll der Krankenpfleger (34) absichtlich zwei Patienten getötet haben

Mit einer Überdosis Insulin soll der Krankenpfleger (34) absichtlich zwei Patienten getötet haben

Foto: Rouelle Umali/dpa

Bremen – Dieser Fall weckt böse Erinnerungen!

In der Hansestadt ist einem Krankenpfleger (34) ein vorläufiges, deutschlandweites Berufsverbot erteilt worden. Der Grund: Er wird verdächtigt, zwei Patienten (39, 59) getötet zu haben!

Ein entsprechendes Schreiben sei dem Mann am Dienstag zugestellt worden, sagte ein Sprecher des Bremer Gesundheitsressorts dem Fernsehmagazin „buten un binnen“.

Die Aufsichtsbehörde will dem Bericht zufolge verhindern, dass der Mann weiter als Krankenpfleger arbeitet, bevor der Vorwurf des zweifachen Totschlags geklärt ist.

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Laut Staatsanwaltschaft soll der 34-Jährige im vergangenen Jahr zwei Patienten im Diako in Gröpelingen mit einer Überdosis Insulin absichtlich getötet haben. Einem weiteren Patienten habe er ohne Notwendigkeit einen Knochenmarkszugang gelegt. Die Ermittlungen hatte das Diako selbst angestoßen, dem Pfleger wurde kurz darauf gekündigt.

Der Krankenpfleger streitet die Vorwürfe ab.

Der Mann saß seit Juli in Untersuchungshaft, wurde aber vor rund einem Monat entlassen, weil das Landgericht keinen hinreichenden Tatverdacht mehr sah. Das Gericht stufte laut „buten un binnen“ ein Gutachten als mangelhaft ein. Jetzt soll ein weiteres Gutachten erstellt werden. Das Landgericht hat noch nicht entschieden, ob ein Hauptverfahren eröffnet wird.

▶ Der Fall in Bremen weckt Erinnerungen an den Krankenpfleger Niels Högel (45), der zwischen 1999 und 2005 in verschiedenen Krankenhäusern in Oldenburg und Delmenhorst tätig war und dort zahlreiche Morde an Patienten beging.

Am 28. Februar 2015 wurde er unter Feststellung der besonderen Schwere der Schuld vom Landgericht Oldenburg wegen 85 Morden zu Lebenslanger Haft verurteilt. Er hatte seine Opfer zunächst am Klinikum Oldenburg, später am Klinikum Delmenhorst, mit Medikamenten zu Tode gespritzt.

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