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Klinikum-Geschäftsführer Schröter geht in Ruhestand

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Geht im Herbst 2020 in Ruhestand: Klinikum-Geschäftsführer Bernward Schröter.
Geht im Herbst 2020 in Ruhestand: Klinikum-Geschäftsführer Bernward Schröter. © Klinikum Garmisch-Partenkirchen

Die Zeit von Bernward Schröter als Geschäftsführer des Klinikums Garmisch-Partenkirchen endet im Herbst 2020. Es ist ein Abschied aus freien Stücken. Schröter geht in Ruhestand. Sein Nachfolger steht offenbar schon fest.

Garmisch-Partenkirchen – Ein Niedersachse im Werdenfelser Land – das war von Beginn an eine Beziehung, die gepasst hat. Bernward Schröter, gebürtiger und stolzer Braunschweiger, der heute noch die Namen der Meistermannschaft der Eintracht, die in der Fußball-Bundesligasaison 1966/67 den deutschen Titel gewann, aufsagen kann, hat Menschen für sich gewonnen, von denen es heißt, sie seien verschlossen und stünden jedem, der von außerhalb der Landkreisgrenzen komme, skeptisch gegenüber. Schröter hat ein einnehmendes Wesen und er war erfolgreich, mit dem, was er tat. Deshalb wird der Geschäftsführer des Klinikums Garmisch-Partenkirchen mit Lob überhäuft werden, wenn er im Herbst des kommenden Jahres seinen Chefsessel räumt. Landrat Anton Speer (Freie Wähler) tut es als Chef des Aufsichtsrats schon jetzt: „Herr Schröter hat ganz hervorragende Arbeit geleistet.“

Viele im Kontrollgremium hätten es gerne gesehen, er wäre geblieben. Schröter hat sich anders entscheiden. Der Fünf-Jahres-Vertrag des 66-Jährigen endet im Oktober 2020. „Es müssen die Jungen ran.“ Für ihn fängt das Leben an – das Privatleben. Es wird kein Ruhestand sein. Schröter, der auch ein Jahr lang den örtlichen Lions-Club als Präsident leitete, will sich sozial engagieren.

Schröter hatte in seinem Berufsleben mit Gesundheit in jeder Hinsicht zu tun

In seinem Berufsleben hatte er über Jahrzehnte mit Gesundheit zu tun. Schröter führte Krankenhäuser, kommunale und private. Zudem arbeitete er für diverse Krankenkassen. „Ich kenne beide Seiten, das hat mir oft geholfen.“ Seit er an der Auenstraße 6 das Sagen hat, befindet sich das Klinikum, nach der Unfallklinik Murnau der größte Arbeitgeber im Landkreis, auf Wachstumskurs und steht finanziell glänzend da. Vor allem besser als andere kommunale Kliniken im Oberland. Jedes Jahr unter seiner Ägide schloss man mit einem Gewinn von rund zwei Millionen Euro ab. Damit rechnet er auch wieder für 2019. „Die genaue Summe steht noch nicht fest, da der Dezember noch nicht abgerechnet ist.“ Ob sich der wirtschaftlich Erfolg Jahr für Jahr wird wiederholen lassen, daran sind Zweifel aufgetaucht. „Die Rahmenbedingen ändern sich. Das werden wir zu spüren bekommen“, sagt Speer.

Den Überschuss will Schröter investieren – wie immer in Steine und Beine. Heißt: Der Ausbau des Krankenhauses soll sich fortsetzen und mehr Personal gewonnen werden. Für das schaffte und schafft das Klinikum für zehn Millionen Euro Wohnungen am Bahnhofsareal in Garmisch-Partenkirchen und in Ohlstadt, wo das ehemalige Alpenhotel zu Mitarbeiterwohnungen umgebaut wird. „Wir müssen etwas tun, wenn wir nicht zurückfallen wollen. Die Konkurrenz schläft nicht.“ Als sinnvoll hat sich erwiesen, dass Schröter den jährlichen Landkreiszuschuss von rund 1,5 Millionen Euro in die Tilgung der Schulden gesteckt hat. „In sechs bis sieben Jahren sind wir auf null“, sagt er.

Neuer Geschäftsführer des Klinikums Garmisch-Partenkirchen steht offenbar schon fest

Frank Niederbühl.
Frank Niederbühl. © -

Seinem Nachfolger hinterlässt er ein bestelltes Feld. Der steht so gut wie fest. Was Landrat Speer im Tagblatt-Gespräch bestätigt. Frank Niederbühl (37), derzeit Schröters Stellvertreter als Geschäftsführer, soll ihn beerben. „Wir sind schon sehr weit. Herr Niederbühl ist ein guter Mann. Das hat er bewiesen“, sagt Speer. Endgültig eingetütet werden soll die Personalie Niederbühl in der Aufsichtsratssitzung im Februar 2020. „Wir haben keine Eile. Noch ist Herr Schröter ja da.“

Niederbühl ist ein Schröter-Mann, der schon an anderen Kliniken an seiner Seite gestanden war. Schröter hatte ihn auch nach Garmisch-Partenkirchen geholt, um seine Hausmacht zu stärken. Bei ihm scheint er sein Werk in guten Händen zu sehen. Speer zufolge war Niederbühl Schröters Wunschkandidat – und offenbar auch der des Aufsichtsrats.

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