Mehrere tausend Server bei Behörden, Unternehmen und Krankenhäusern in Deutschland weisen nach SWR-Recherchen eine gefährliche Sicherheitslücke auf. Es geht um eine bereits seit Mitte Dezember bekannte Schwachstelle in Software des Netzwerk-Dienstleisters Citrix. Ein Problem: Citrix will erst in einer Woche erste Updates veröffentlichen, die die Lücke komplett schließen. Unterdessen ist seit dem Wochenende ein Softwarecode für Schadprogramme, die die Schwachstelle ausnutzen können, im Umlauf.

Über 2000 deutsche Server betroffen

Die Sicherheitslücke kann es Angreifern erlauben, auf den Servern ihren Softwarecode auszuführen. SWR-Datenjournalisten fanden die Lücke nach Angaben vom Montag auf mehr als 2000 Servern, unter anderem bei Krankenhäusern, Bundes- und Landesbehörden, Kraftwerksbetreibern und Banken. Experten befürchteten, dass kriminelle Hacker die Schwachstelle ausnutzen, um Schadsoftware bei Behörden und Unternehmen zu platzieren, die sie möglicherweise erst Monate später aktivieren. „Die darüber kompromittierten Unternehmen werden noch monatelang mit den Auswirkungen dieser Schwachstelle zu kämpfen haben“, sagte Hans-Martin Münch vom IT-Sicherheitsunternehmen Mogwai Labs dem SWR.

Wie sich Unternehmen schützen können

Die betroffenen Citrix-Programme dienen zur Optimierung der Server-Leistung sowie zur externen Einwahl in die IT-Infrastruktur. Mitarbeiter können sich über die Software etwa vom Homeoffice aus auf die IT eines Unternehmens zugreifen.
Citrix veröffentlichte nach Bekanntgabe der Sicherheitslücke zunächst Empfehlungen zu Maßnahmen, mit denen man die Gefahr zumindest eindämmen kann. Zuständige Administratoren von Unternehmen sollten sich daher an diese Empfehlungen halten, um die Risiken zumindest zu minimieren.