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Geplante Klinik-Übernahme in Hamm später als geplant

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Die beiden Hammer Krankenhäuser haben künftig den gleichen Eigentümer. Was das für die Standorte bedeutet, ist noch unklar.
Die beiden Hammer Krankenhäuser sollen künftig den gleichen Eigentümer haben. Was das für die Standorte bedeutet, ist noch unklar. © Robert Szkudlarek

Bis zum 1. Oktober sollte die Johanniter GmbH eigentlich das Evangelische Krankenhaus und das St.-Marien-Hospital in Hamm übernehmen. Jetzt wird es wohl der 1. November.

Hamm - Die Übernahme des Evangelischen Krankenhauses (EVK) und des St.-Marien-Hospitals durch die Berliner Johanniter GmbH verzögert sich um mindestens einen Monat. Grund dafür sind offenbar formaljuristische Probleme. Grundsätzlich wollen alle Beteiligten an dem Vorhaben festhalten. Als neues Datum gilt der 1. November.

Formaljuristische Gründe

„Aus verschiedenen formalrechtlichen Gründen“ sei die Übernahme des EVK und des St.-Marien-Hospitals sowie des Evangelischen Lukas-Krankenhauses in Gronau noch nicht abgeschlossen, teilte eine Johanniter-Sprecherin am Freitag auf wa.de-Anfrage mit. Weitere Auskünfte gab es nicht.

Bisher war der 1. Oktober als Datum für die Übernahme und Fusion der Hammer Kliniken genannt worden. In einem Schreiben an die EVK-Beschäftigten, das wa.de vorliegt, teilte Vorstand Michael Wermker mit, dass der Termin „aufgrund juristisch recht aufwändiger Abstimmungen der Vertragstexte nicht gehalten werden“ könne. Stattdessen strebe man nun Anfang November an.

Entflechtung der Valeo-Gruppe

Hinter der Verzögerung steht nach Informationen von wa.de eine juristisch aufwendige Entflechtung der bisherigen Valeo-Gruppe. Mitte Januar 2023 war bekannt geworden, dass die Johanniter das St.-Marien-Hospital sowie den Valeo-Verbund mit dem Hammer EVK, dem Gronauer Lukas-Krankenhaus und dem Lippstädter EVK übernehmen wollten. Zwischenzeitlich schied die Lippstädter Klinik aus den Planungen aus, wie im Juli bekannt wurde. Sie muss deshalb mitsamt Tochterfirmen aus dem Valeo-Konglomerat herausgelöst werden.

Mit der Übernahme durch die Johanniter sollen die beiden Hammer Krankenhäuser fusionieren.  „So entsteht eins der größten Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen“, hatte EVK-Geschäftsführer Dr. Hans-Ulrich Sorgenfrei im Juli im Hammer Gesundheitsausschuss berichtet.

Wermker geht zur Perthes-Stiftung

Die bisherige Führungsriege wird dann aber wohl nicht mehr an Bord sein. Valeo-Vorstand Wermker wechselt noch in diesem Jahr als Kaufmännischer Vorstand zur Perthes-Stiftung nach Münster. Er hatte nach Angaben des Lippstädter EVK intern bereits im Mai dieses Jahres mitgeteilt, die Valeo-Gruppe im vierten Quartal in Richtung Münster verlassen zu wollen. Der Hammer EVK-Geschäftsführer Sorgenfrei geht nach wa.de-Informationen zum Jahresende in den Ruhestand.

Unsere Redaktion hatte den Johannitern Anfang der Woche zahlreiche Fragen zur Übernahme gestellt: ob die Fusion direkt im Zuge der Übernahme zustande kommt, ob feststeht, welche Klinik-Standorte künftig erhalten werden und ob und welche personellen Konsequenzen die Übernahme haben würde. Diese Fragen ließ die Johanniter-Sprecherin am Freitag unbeantwortet.

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