Aufsichtsrat, Geschäftsführung und Krankenhausleitung der Havelland Kliniken GmbH gingen in Klausur. Ein Grund zur Tagung waren zahlreiche gesetzliche Neuerungen der letzten beiden Jahre, welche besonders für Krankenhäuser die Rahmenbedingungen der Arbeit verschärft hätten, wie es aus  der Geschäftsführung heißt. Laut deren Angaben herrschte Einvernehmen darüber, dass die Klinik Rathenow für die medizinische Versorgung der Bevölkerung im westlichen Havelland unverzichtbar sei.

KVBB-Bereitschaftspraxis in Rathenow gewollt

Dies gilt vor allem für den Bereich der stationären und ambulanten Notfallmedizin, weil die schnelle Erreichbarkeit einer Klinik lebensrettend sein kann. Die Havelland Kliniken signalisieren in diesem Zusammenhang erneut ihre Bereitschaft, auch in der Klinik Rathenow Räume für eine Ärztliche Bereitschaftspraxis der KVBB bereitzustellen. Anfang November hatte die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg eine solche Einrichtung am osthavelländischen Klinken-Standort Nauen in Betrieb genommen, der für Bewohner des Westhavellands aber nicht gut zu erreichen ist.

Havelländische Kreisstadt nicht vorgesehen

Es hagelte Kritik, warum es nicht auch in Rathenow so eine Bereitschaftspraxis geben soll. Diesbezüglich betonte die KVBB, dass Rathenow dafür nicht vorgesehen sei und begründete das mit zu geringem Patientenaufkommen in den dortigen Bereitschaftsdienstzeiten. Zudem hält die KVBB ihr landesweit mit 18 Praxen gestricktes Praxennetz für dicht genug.

Millioneninvestitionen ab 2021 angekündigt

Derweil müssten angesichts des steigenden Durchschnittsalters im westlichen Havelland für die generelle medizinische Versorgung weitere wohnortnahe Angebote gebündelt vorgehalten werden, wie die Geschäftsführung der Havelland Kliniken GmbH im Nachgang zur Klausurtagung betont. Die Klinik in Rathenow soll daher ab 2021 so umgebaut werden, dass die stationären Betten um ein Ambulanzzentrum mit Diagnose- und Therapiemöglichkeiten ergänzt werden. Vor allem die Bereiche Geriatrie, Gynäkologie und Pädiatrie sollen erweitert werden.
Zudem sind eine zeitgemäße Neugestaltung der psychiatrischen Fachabteilung und die Schaffung zusätzlicher Aufzugskapazitäten erforderlich. Außerdem soll es für Patienten an beiden Klinikstandorten künftig nur noch 1- und 2-Bett-Zimmer geben. Die  Investitionskosten will das kreiseigene Unterrnehmen zum größten Teil aus Eigenmitteln aufbringen.