Der GKV-Spitzenverband hat die Statistik zur Abrechnungsprüfung für das zweite Quartal 2022 veröffentlicht. Die Quoten der aus Sicht der Krankenkassen korrekten Rechnungen der Kliniken sind demnach gegenüber dem ersten Quartal 2022 leicht gestiegen.
668 Krankenhäuser (39 Prozent) hatten im 2. Quartal dieses Jahres 60 Prozent oder mehr als 60 Prozent unbeanstandete Rechnungen. Daraus resultieren für das 4. Quartal 2022 Prüfquoten von fünf Prozent und eine Aufschlagshöhe von null Prozent. Im Vergleich dazu waren es im 1. Quartal 2022 noch 630 Krankenhäuser (37 Prozent). Es hätten schlechtere Quoten für die Kliniken und eine höhere Zahl beanstandeter Rechnungen sein können, weil ab Januar 2022 das Verbot der Rechnungskorrektur griff. Allerdings haben Kliniken wohl ihre Bemühungen um eine möglichst korrekte Abrechnung verstärkt und damit die Quote der unbeanstandeten Rechnungen günstig beeinflusst. "Man könnte meinen, dass das MDK-Reformgesetz die gewünschte Wirkung entfaltet hat“, so die Medizincontroller Dr. Sascha Baller und Dr. Jörg Liebel gegenüber BibliomedManager.
Die Mehrheit – 819 Kliniken (48 Prozent) – erreichte eine Prüfquote von 10 Prozent und eine Aufschlagshöhe von 25 Prozent. Auffällig bleiben die Quoten der Unikliniken, die in der Vergangenheit stets großen Gebrauch der Rechnungskorrektur gemacht hatten. Nur zwei von 26 Unikliniken – Frankfurt und Tübingen – erreichten in diesem Quartal 60 Prozent oder mehr unbeanstandete Rechnungen.
Die GKV hat die Zahlen zur Abrechnungsprüfung am 31.08.2022 auf Ihrer Webseite veröffentlicht.
In der folgenden Tabelle sehen Sie die Werte aus dem 2. Quartal 2022. Die Prüfquoten und Aufschlagszahlungen der vorherigen Quartale finden Sie hier (1. Quartal 2022) und hier (vorher).
Prüfquoten und Aufschlagszahlungen Q2/2022
Die Analysen erfolgten mit freundlicher Unterstützung von Dr. Baller | Medizincontrolling (Heidelberg).
