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Kernprojekt kommt voran Klinikum Bremen-Ost: Rohbau für Intensivstation steht

Der Neubau der Intensivstation am Klinikum Bremen-Ost ist im Kosten- und Zeitrahmen. Im Frühjahr kommenden Jahres soll die 13,2 Millionen Euro teure Station eröffnen.
04.08.2019, 21:14 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Klinikum Bremen-Ost: Rohbau für Intensivstation steht
Von Christian Hasemann

„Ich freue mich unbändig“ – so hat Judith Borsch, Direktorin des Klinikum Bremen-Ost, ihre Freude über das Richtfest der neuen Intensivstation ausgedrückt. Der Bau der Intensivstation ist dabei nur Teil von umfangreichen Sanierungsarbeiten und Neubauten im und um das Krankenhaus.

Seit Februar ziehen die an diesem Tag häufig bedankten Bauarbeiter und Handwerker Betonwände hoch, putzen, mauern und verlegen Leitungen und Rohre. Fast genau ein halbes Jahr später steht nun der Rohbau und es soll zügig weitergehen: Schon im Mai 2020 soll die neue Intensivstation bezugsfertig sein. Andere Umbauarbeiten in und an der Klinik sind dagegen abgeschlossen. „Meilensteine beim Umbau waren die Neurologische Frührehabilitation, die Tuberkolose-Station im Dezember, der Umbau des Hauses 3 und die onkologische Tagesklinik“, zählte Judith Borsch auf. „Und ich möchte betonen: alles im Zeit- und Kostenrahmen!“, fügte sie wohl auch mit Blick auf den aus dem Ruder gelaufenen Kosten beim Neubau des Klinikums-Mitte hinzu.

Neubau war nötig

Nötig geworden war der Neubau der Intensivstation, weil die alte inzwischen in die Jahre gekommen war. „Wir bekommen so eine moderne und hochfortschrittliche Notaufnahme und Intensivstation, wie es heutzutage sein muss“, sagte Judith Borsch. Sie erhoffe sich außerdem Strahlkraft von der Modernisierung, um mehr Personal an das Haus binden zu können. Da klang durch, dass durch die Modernisierung auch die Arbeitsbedingungen des Personals, das zum Teil in ihren grünen Kitteln dem Richtfest lauschten, auf den Stationen verbessert werden soll.

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„Wir können gespannt und zuversichtlich in die Zukunft des Klinikums blicken“, zeigte sich Judith Borsch optimistisch. Das konnte ebenfalls als eine Botschaft an die Mitarbeiter und den Stadtteil verstanden werden. Denn in der Vergangenheit wurde durchaus besorgt auf die Zukunft des Krankenhauses geblicht, das als einer der wichtigsten Arbeitgeber vor Ort gilt.

Mehr Betten entstehen durch den Neubau allerdings nicht: Es bleibt bei den 24 Betten für Intensivpatienten. Dagegen wird die sogenannte „Weaning-Station“, wo Patienten von der künstlichen Beatmung entwöhnt werden, von vier auf zehn Betten ausgebaut. Dafür wird im Anschluss die alte Intensivstation umgebaut. 13,4 Millionen Euro aus Eigen- und Fördermittel investiert der Klinikverbund Gesundheit-Nord (Geno) in die Intensivstation, zu der auch eine neue Aufnahmestation gehören wird. Insgesamt betragen die Sanierungs- und Umbaukosten am Klinikum über 32 Millionen Euro.

Klaus Beekmann, Geschäftsführer Infrastruktur und Technologien beim Klinikverbund, dankte in seiner Rede vor allem den Mitarbeitern der Intensivstation. „Der Krankenhausbetrieb läuft direkt neben der Baustelle weiter. Mein Dank geht daher vor allem an die Mitarbeiter, die diese belastende Situation ertragen haben.“ Und wohl noch ein weiteres Jahr damit leben müssten. Und: „Sie, liebe Mitarbeiter, behandeln Menschen, die sehr krank sind, deswegen wollen wir ihnen die besten Möglichkeiten bereitstellen.“ Für den Klinikverbund ergebe sich durch die Modernisierung des Standorts und der Infrastruktur in Osterholz außerdem die Chance, die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen in Bremen und im Umland zu verbessern.

Björn Groß vom Architekturbüro GSP-Architekten, das die Generalplanung übernommen hat, ging auf technische Details des Neubaus ein: „Die Baustelle grenzt direkt an die alte Intensivstation, also ein besonders sensibler Bereich, wo man umsichtig vorgehen muss.“ Statt schwerer Stemmarbeiten habe es zum Beispiel mehr Beton-Schneidearbeiten gegeben. „Und sie können mir glauben: Beton gab es hier genug“, sagte er Blick auf die wuchtigen Pfeiler und Decken. Eine Besonderheit der neuen Intensivstation sei die Möglichkeit, im Bedarfsfall Isolierbereiche mit eigener Erschließung einzurichten. Björn Groß sieht in der guten Zusammenarbeit den Grund dafür, dass die Bauerabeiten planmäßige voranschreiten. „Es gibt selten Projekte, wo die Zusammenarbeit so gut klappt.“ Alle zögen an einem Strang.

Neubauten im Umfeld

Hinzu kommt auf dem Krankenhausgelände der Neubau eines Gesundheitszentrums mit einer Wachkomastation für 32 Patienten. Es wird nicht vom Klinikverbund gebaut, sondern von einem privaten Investor. Von dem Neubau verspricht sich Gesundheit Nord aber einen Synergie-Effekt, weil zum Beispiel Patienten einfach und schnelle vor Ort verlegt werden können. Die Bauarbeiten dafür könnten noch in diesem Jahr beginnen. In unmittelbarer Nähe haben außerdem bereits die Bauarbeiten für einen Mehrgenerationenplatz begonnen, der auch von Patienten des Krankenhauses genutzt werden kann.

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