Gesundheitsversorgung Umbau der Regiomed-Kliniken: Stadt und Kreis Coburg verweigern vorerst Zustimmung

22. Dezember 2023, 14:51 Uhr

Die Stadt und der Kreistag Coburg in Bayern haben die geplante neue Struktur beim thüringisch-bayerischen Klinikkonzern Regiomed vorerst platzen lassen. Die Gremien haben dem geänderten Gesellschaftervertrag nicht zugestimmt. Damit droht Regiomed die Insolvenz.

Der geplante Umbau des finanziell angeschlagenen Klinikkonzerns Regiomed ist ins Stocken geraten. Sowohl der Coburger Kreistag als auch der Coburger Stadtrat haben dem geänderten Gesellschaftervertrag auf ihren Sitzungen am Donnerstag nicht zugestimmt.

Regiomed-Klinik in Sonneberg
Die Regiomed-Klinik in Sonneberg. Der bayerisch-thüringische Klinikverbund muss den Träger wechseln. Sonst droht Regiomed die Insolvenz. Bildrechte: REGIOMED-KLINIKEN GmbH

Gesellschafter wollen weiteres Vorgehen abstimmen

Beschlossen werden sollten Einzelheiten darüber, wie die Kliniken in den einzelnen Landkreisen künftig wieder unter kommunale Trägerschaft gebracht werden sollen. Kritisiert wurde vor allem, dass die Region Coburg den größten Teil der Verluste aufgebürdet bekäme. Wie ein Regiomed-Sprecher MDR THÜRINGEN sagte, wurde für Freitag eine Gesellschafterversammlung einberufen. In der Krisensitzung wird derzeit über das weitere Vorgehen beraten.

Damit der Klinikverbund aufgespaltet werden kann, müssen alle Gesellschafter zustimmen. Grünes Licht gaben in Thüringen bereits die Kreise Hildburghausen und Sonneberg sowie in Bayern der Kreis Lichtenfels.

Dem thüringisch-bayerischen Klinikkonzern droht die Insolvenz. Weil Bundesgelder nicht mehr fließen und gleichzeitig die Preise stark gestiegen sind, belaufen sich die Verluste nach Unternehmensangaben auf 20 Millionen Euro.

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MDR (bee/co)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 22. Dezember 2023 | 11:30 Uhr

8 Kommentare

pepe79 vor 19 Wochen

Guter Link, die Kosten dafür erkkären aber sicher auch wieso Coburg der neuen Gesellschafterform nicht zugestimmt hat, das Loch im Kontor wäre wohl zu groß und würde den Neubau gefährden.

MAENNLEiN-VON-DiESER-WELT vor 19 Wochen

….der geplante Klinik-Neubau in Coburg wird wohl gute Besserung versprechen.
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/coburg-plant-neues-klinikum-die-kosten-explodieren,Tt2sxog

Fragt sich nur,
wann und ob er wirklich eingeweiht wird und was dann aus dem bisherigen Mitarbeiterstamm und aus dem deutschen Gesundheitswesen geworden ist
und wer sich dann eine Behandlung noch wird in Deutschland leisten können…

Micha R vor 19 Wochen

@ pepe79
"Dann wird wohl auch den größten Verlust das Klinikum in Coburg gemacht haben!"

Dazu hätte Coburg nach Angaben des dortigen Landrates für die Trennung und Defizitübernahme mindestens 60 Millionen Euro zahlen müssen:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/finanznot-beim-klinikverbund-regiomed-ringen-um-zukunft,TzAuDlX

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