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Fritzlarer Hospital zum Heiligen Geist geht bei Förderung wieder leer aus

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Gebäude in Fritzlar Außenansicht auf das Hospital zum Heiligen Geist
Ärger über Ungleichbehandlung: Erneut bekommt das Fritzlarer Hospital nicht die Förderung des Bundes über 400 000 Euro. © Peter Zerhau

Während man sich in 120 Kliniken auf dem Land über jeweils 400 000 Euro freut, profitiert das Hospital zum Heiligen Geist in Fritzlar erneut nicht von der Förderung.

Fritzlar - Fassungslos und enttäuscht zeigt sich Dr. Carsten Bismarck, medizinischer Geschäftsführer des Fritzlarer Hospitals: Erneut gab es kürzlich eine Finanzspritze für Krankenhäuser in ländlichen Regionen seitens des Bundes. Erfüllt eine Klinik spezielle Kriterien, kann sie mit einem Zuschuss von 400 000 Euro rechnen. Doch geht das Hospital leer aus.

Welches Krankenhaus sich über die zusätzliche Summe freuen darf, hängt im Hinblick auf die Grundversorgung und die Geburtshilfe unter anderem von der Definition des Versorgungsgebietes ab. Ein Beispiel: Ist die Einwohnerdichte geringer als 100 Einwohner je Quadratkilometer, gilt ein Kriterium schon einmal als erfüllt. In Fritzlar sind es aber über 300. Bismarck kritisiert: „Bei der Gesamtbetrachtung wird nicht auf die reale Gesundheitsversorgung geachtet.“ So würden beispielsweise Patienten aus Baunatal theoretisch zum Versorgungsgebiet des Hospitals gezählt, während diese sich in der Realität jedoch viel eher nach Kassel orientierten.

Genau wie beim letzten Mal bekommen das Kreiskrankenhaus Frankenberg, das Stadtkrankenhaus Korbach und das Asklepios-Klinikum Schwalmstadt die Förderung. „Diese Ungleichverteilung ist sehr eindrücklich“, so Bismarck. Das Hospital verlange einen lauteren Wettbewerb, zumal es auf Schreiben im vergangenen Jahr seitens des Gesundheitsministeriums „viel Zuspruch und Solidarisierung, verbunden mit der Zusicherung tatkräftiger politischer Unterstützung“ gegeben habe.

Bundestagsabgeordneter Dr. Edgar Franke (SPD) hatte dem Hospital gegenüber Verständnis gezeigt und sagte damals: „Ich hatte Fritzlar bei der pauschalen Förderung sogar explizit im Auge. Das Ministerium hat die Kriterien jedoch enger definiert als gedacht.“ Im Nachgang versprach er, sich für eine Ausnahmeregelung mit Blick auf Fritzlar einzusetzen. Doch bislang gibt es eine solche Ausnahmeregelung nicht.

„Wir müssen nun diese Förderungspraxis zur Kenntnis nehmen und den Kampf ohne politische Unterstützung weiterkämpfen“, bedauert Bismarck. Denn dieser Kampf sei gerade unter Krisenbedingungen hart. (neu/may)

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