Krankenhaus in Mönchengladbach Neuwerker Klinik will Top-Bereiche weiterentwickeln

Mönchengladbach · Geschäftsführer Sebastian Baum und sein Team beschäftigen sich mit den Entwicklungsperspektiven des Krankenhauses. Die Modernisierungen im Altbau werden dabei noch bis zum Jahr 2022 andauern.

 Sebastian Baum, Geschäftsführer Krankenhaus Neuwerk.

Sebastian Baum, Geschäftsführer Krankenhaus Neuwerk.

Foto: bauch, jana (jaba)

Dass die Bewältigung einer Pandemie am Anfang seines neuen Jobs als Geschäftsführer des Neuwerker Krankenhauses stehen würde, hätte sich Sebastian Baum nicht träumen lassen, als er Anfang des Jahres die Nachfolge von Markus Richter an der Spitze des 310-Betten-Hauses antrat. Jedoch: „In einer Krise rückt man im Team schneller zusammen, ich habe das Haus und die Mitarbeiter so viel zügiger kennengelernt“, sagt der 41-Jährige.

Mit gut 600 Mitarbeitern, die im Jahr etwa 40.000 Patienten versorgen, ist das Team nicht gerade klein. Dass der Ende 2019 in Betrieb genommene Anbau mit Ein- und Zweibettzimmern nur ein erster Schritt für die Weiterentwicklung des Hauses sein soll, sieht Baum genauso wie sein Vorgänger. Die Modernisierung auch des Altbaus laufe bereits. „Wir werden bis 2022 beschäftigt sein, bis alle Stationen fertig sind. Dann werden wir wesentlich mehr Einzelzimmer und den Aufenthaltskomfort für die Patienten deutlich erhöht haben“, sagt Baum.

Während des Umbaus wird auch die Geriatrie eine neue, modernere Heimstatt bekommen. Das gilt ebenso für das Labor, das neu ausgestattet wird. Es ist ein Pfund, mit dem das Krankenhaus wuchern könne, meint Baum, schließlich habe längst nicht mehr jedes Krankenhaus ein eigenes Labor. Zu den medizinischen „Leuchttürmen“, die auch für die Weiterentwicklung des Hauses bedeutsam sind, zählt der Geschäftsführer unter anderem das Adipositaszentrum, das extrem übergewichtige Patienten behandelt. Es soll in neu gestaltete Räume einziehen und ein „Referenzhaus“ werden. Noch im vierten Quartal 2020 soll die Radiologie eine neues Hochleistungs-MRT-Gerät bekommen, die technische Ausrüstung der Wirbelsäulenchirurgie hat schon ein neues OP-Mikroskop in HD-Standard erhalten. „Die technische Ausstattung, die wir vorhalten, hat den Standard einer Universitätsklinik“, sagt Baum.

Dass sich das Neuwerker Haus als gemessen an der Bettenzahl kleinstes von vier Akutkrankenhäusern positionieren und behaupten muss, ist Baum klar. Doch die geringere Größe will Baum gerade zum Vorteil nutzen. Im Bereich der Geburtshilfe, bei dem das Haus mit rund 1100 Geburten pro Jahr deutlich geringere Zahlen hat als das Rheydter Elisabeth-Krankenhaus (mehr als 2800), soll etwa das Angebot einer Geburt und Nachsorge in familiärer und gleichwohl sicherer Atmosphäre herausstreichen. Wobei Baum vor allem an Geburten ohne absehbare Komplikationen denkt: „Wenn beispielsweise das Kind schon im Mutterleib erkrankt ist und eine Frühgeburt droht, will der Krankenhausplan, dass künftig diese Fälle in Kliniken mit Spezialversorgung versorgt werden.“

Der Geschäftsführer ist nicht nur überzeugt, dass es in Mönchengladbach Raum und Bedarf für mehrere Häuser mit Geburtshilfe gebe. Wenn die Corona-Pandemie ausreichend bewältigt sei, sollten sich seiner Meinung nach trotz aller individueller Anstrengungen in der Profilbildung Vertreter aller Mönchengladbacher Häuser an einen Runden Tisch setzen und sich über ihre Perspektiven angesichts der von der Landesregierung geforderten Neuordnung der Krankenhauslandschaft austauschen. Eigentlich habe man erwartet, dass die Entwicklung noch 2020 klarer werde, sagt Baum. „Doch nun, denke ich, wird sie wohl erst nächstes Jahr kommen.“

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