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Klinikausschuss

Kliniken in Lahr, Offenburg und Achern: Externe Investoren sollen 62 Millionen Euro in die Hand nehmen

Der Klinikausschuss gab Empfehlungen für die nicht klinischen Bereiche der Agenda 2030 ab. Lediglich über den Betrieb der Kita in Offenburg wird nochmals beraten.

ABB Achern
Busanbindung zum Klinikum Lahr: In der Sitzung des Klinikausschusses des Ortenaukreises mahnten die Grünen einen leistungsfähigen ÖPNV an. Foto: Foto: Achim Keiper

Millionenschwere Empfehlungen in Sachen „nicht klinische Bereiche der Agenda 2030“ hat der Klinikausschuss an diesem Dienstag an den Kreistag ausgesprochen: Bau und Betrieb der Personalwohnheime und der Parkhäuser an den Akutkliniken Offenburg, Achern und Lahr sollen in Eigenregie erfolgen, ebenso der Betrieb der ambulanten Reha in Offenburg.

An externe Investoren sollen vergeben werden: Bau und Betrieb der Ärztehäuser in Offenburg und Achern sowie des Patientenhotels in Offenburg, ebenso der Bau der Reha und des Betriebskindergartens in Offenburg. Lediglich über den Betrieb dieser Kita wird nochmals beraten.

Der klinische Bereich der Agenda 2030 ist vom Kreistag längst beschlossen. Aktuell galt es nun vom Klinikausschuss, die nicht klinischen Bereiche voranzubringen. Das ist am Dienstag geschehen. Man darf davon ausgehen, dass das Plenum demnächst grünes Licht geben wird, zumal sich zwei Finanzkommissionen bereits einstimmig dafür ausgesprochen haben.

Parkhäuser sind rentabel

Die Parkhäuser sollen in Offenburg, Achern und Lahr selbst finanziert und selbst betrieben werden. Laut Verwaltung ist aktuell an allen Standorten die Parkplatzsituation sehr angespannt. Es gibt gegenwärtig 988 kostenpflichtige sowie 901 gebührenfreie Mitarbeiter- und Besucherparkplätze.

Fürs Jahr 2030 sind insgesamt 2.746 Parkplätze geplant, für Offenburg 1.435, für Achern 400 und für Lahr 911 Plätze. Einschließlich der einkalkulierten Baukostensteigerung bis 2030 von 6,6 Millionen Euro werden Parkhaus-Baukosten von insgesamt 26 Millionen Euro erwartet.

Kreisrat Alfred Baum (Grüne) mahnte auch an, alles dafür zu tun, dass der Öffentliche Personennahverkehr hin zu den Kliniken gut funktioniere. Eberhard von Hodenberg (FDP) fragte nach der vermutlichen Rentabilität der Parkhäuser. Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller: „Jedes Parkhaus rechnet sich.“

Aus den geplanten 610 Appartements werden 190

Baufinanzierung und Betrieb der Personalwohnheime in Offenburg, Achern und Lahr sollen ebenfalls in Eigenregie erfolgen. Die ursprüngliche Planung aus dem Vorjahr wurde korrigiert. Sah diese – ohne Patientenhotels – 610 Appartements vor, bei einer Investitionssumme von 48,6 Millionen Euro, sind es jetzt nur noch 190 Appartements (Offenburg 110, Lahr 50 und Achern 30), sowie Kosten in Höhe von 15,7 Millionen Euro. Thomas Seitz (AfD) fragte an, ob die für Lahr vorgesehene Zahl wirklich ausreichend sei.

Der Betriebskindergarten in Offenburg soll in Eigenregie gebaut werden. Man vermutet eine Investition in Höhe von aktuell 5,6 Millionen Euro. Geplant sind 20 Krippen-, 80 Kita- und 20 Hortplätze. Laut Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller sei dies eine „unabdingbare Maßnahme im Rahmen der Personalbindung“.

In Sachen Betrieb fragte CDU-Kreisrat Bruno Metz (CDU) an, ob sich der Kreis tatsächlich einen Kindergarten ans Bein binden möchte, ähnlich Edgard Gleiß (Freie Wähler). Landrat Frank Scherer (parteilos) versprach, diesen Aspekt nochmals zu prüfen. Jens-Uwe Folkens (SPD) zeigte sich überzeugt: Die Eigenregie werde günstiger sein, der Kreis hätte unmittelbaren Einfluss auf die Belegung.

Investitionen von 3,3 Millionen Euro für Patientenhotel

Die gesamten Eigeninvestitionen des Ortenaukreises würden sich somit auf 48 Millionen Euro belaufen. Ausgaben in Höhe von 62 Millionen Euro sollen hingegen von externen Investoren gestemmt werden. Dazu gehören Ausbildung und Schule, hierfür sind 17 Millionen Euro angesetzt.

Bau und Betrieb des Patientenhotels am Standort Offenburg sollen extern vergeben werden. Es wird mit Investitionen in Höhe von 3,3 Millionen Euro gerechnet. Es soll eine Unterkunft werden für Patienten und deren Angehörige. Überwiegend wird ein Bedarf in Verbindung mit der Kinderklinik gesehen. Daher würde laut Verwaltung ein Patientenhotel nur in Offenburg Sinn ergeben. Man geht von 20 benötigten Zimmern aus.

Bei den Ärztehäusern in Offenburg und Achern wird aufgrund des hohen Fremdkapitalbedarfs in Höhe von 32 Millionen Euro wird dem Klinikausschuss ebenfalls der Vertrag mit einem externen Investor vorgeschlagen, eine Rentabilität bei Bau und Betrieb in Eigenregie wäre angeblich erst nach etwa 30 Jahren gegeben.

Die ambulante Reha am Standort Offenburg soll in das Ärztehaus integriert werden, dabei würde sich das Ortenau Klinikum in dem vom Fremdinvestor errichteten Ärztehaus einmieten, die ambulante Reha aber in Eigenregie organisieren.

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