Gesundheit - Schwerin:Schwesig für flächendeckendes Netz an Krankenhäusern

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Manuela Schwesig auf dem Weg zu einer Sitzung. Foto: Fabian Sommer/dpa/Archiv (Foto: dpa)

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Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sieht Konzentrationstendenzen in der stationären Krankenversorgung kritisch und hält ein flächendeckendes Netz an Klinikstandorten für unverzichtbar. "Es ist wichtig, dass wir gerade mit den Krankenhäusern auch im ländlichen Raum weiterhin eine gute medizinische Versorgung vor Ort gewährleisten", betonte Schwesig in Schwerin. Diese Versorgung müsse auch möglichst umfassend sein. Im Nordosten gibt es derzeit 37 Krankenhäuser.

Zuletzt hatte Schwesig ihr Veto gegen die geplante Schließung der Geburtenstation in Crivitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) eingelegt und Nachverhandlungen mit dem privaten Klinikbetreiber durchgesetzt. Bis Mitte des Jahres soll eine akzeptable Lösung gefunden werden. Dabei geht es auch um die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen am Krankenhaus in Parchim. Die Kinderstation dort war vor gut einem halben Jahr wegen akuten Ärztemangels geschlossen worden.

Schwesig sieht auch private Klinikbetreiber in der Pflicht, ein Angebot für möglichst alle Alters- und Patientengruppen vorzuhalten. "Ich finde es nicht richtig, dass ein Träger, der Gewinne macht, sich von Abteilungen verabschiedet, die sich allein vielleicht nicht so rechnen", betonte die Regierungschefin. Schließlich erhielten Kliniken auch dafür Zuschüsse.

"Ich erwarte von einem Träger, der ein Krankenhaus übernommen hat und damit auch Verantwortung für die medizinische Versorgung, dass er mit uns spricht und nicht einseitig gegen die Interessen der Bürger, des Landkreises und des Landes Stationen schließt", sagte Schwesig. Sie sprach sich dafür aus, die Einflussmöglichkeiten der Politik wieder zu stärken. Wenn sich Träger nicht kompromissbereit zeigten, müsse in der Konsequenz geprüft werden, ob der zuständige Landkreis das Krankenhaus nicht kommunal führen sollte.

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