Zum Inhalt springen

Stuttgart Staatsanwaltschaft erhebt Anklage in mutmaßlichem Klinikskandal

Es geht um Betrug und Bestechung: Fünf Männer und eine Frau sind im Stuttgarter Klinikskandal angeklagt worden. Dem Krankenhaus soll ein Schaden in zweistelliger Millionenhöhe entstanden sein.
Klinikum Stuttgart: Schauplatz krummer Geschäfte? (Archivbild)

Klinikum Stuttgart: Schauplatz krummer Geschäfte? (Archivbild) 

Foto: Sebastian Gollnow / dpa

Im Fall eines mutmaßlichen Betrugsskandals am Klinikum Stuttgart hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen fünf Männer und eine Frau erhoben. Sie werden unter anderem des Betrugs verdächtigt, der Anstiftung oder Beihilfe zur Untreue und der Bestechung, wie eine Sprecherin der Justizbehörde mitteilte.

Gegen weitere rund 20 Verdächtige aus ganz Deutschland werde noch ermittelt. Bei dem mutmaßlichen Skandal in der aufgelösten Auslandsabteilung, der ehemaligen International Unit (IU), geht es vor allem um Zahlungen an dubiose Dienstleister für die Unterbringung, Betreuung und Verpflegung libyscher Kriegsversehrter.

Abrechnung nicht erbrachter Leistungen

Die mutmaßlichen Betrüger waren Mitarbeiter des Klinikums oder Vermittler von Gesundheitsdienstleistungen. Drei beschuldigte Männer sollen in den Jahren 2012 bis 2015 unter anderem unzulässige Provisionen kassiert haben. Sie schlugen sie mutmaßlich ohne das Wissen des libyschen Kostenträgers auf die Patientenrechnungen auf und rechneten nicht erbrachte Leistungen ab. Vor zweieinhalb Jahren hatte die Staatsanwaltschaft in der IU bundesweit Durchsuchungen durchgeführt.

Laut Staatsanwaltschaft  liegt der Schaden für das Klinikum in zweistelliger Millionenhöhe. Geschädigte sind den Ermittlern zufolge das Klinikum und die Rechnungsempfänger für ausländische Patienten, die vor allem aus Libyen, Kuwait, Saudi-Arabien, Oman und den Vereinigten Arabischen Emiraten kamen.

bbr/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.