Emden - Eine Auswahlkommission der Trägergesellschaft Klinken Aurich-Emden-Norden mbH hatte sich in der vergangenen Woche damit beschäftigt. Aus den zwölf Bewerbern wurde eine Vorauswahl getroffen. Auch begleitete ein Personalberatungsunternehmen die Stellenausschreibung. „Die Auswahlkommission, bestehend aus Vertretern der Gebietskörperschaften und den politischen Vertretern der Gesellschafterversammlung sowie der Geschäftsführung der Trägergesellschaft, hat sich abschließend für keinen der Bewerber entschieden“, heißt es in der Mitteilung.

Das Ausschreibungsverfahren wurde mittlerweile aufgehoben. „Wir wollen die Lage zunächst neu bewerten und das weitere Vorgehen dann in den zuständigen Gremien diskutieren,“ machten Olaf Meinen, als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, und sein Stellvertreter Tim Kruithoff deutlich. Damit bleiben Claus Eppmann und Dr. Astrid Gesang vorerst, vielleicht auch auf Dauer, alleine als Geschäftsführer eingesetzt.

Über einen dritten Vorstandsposten wurde erst diskutiert, nachdem Eppmann sich – als der Coronaimpfstoff noch knapp war – als einer der Ersten aus dem Klinikum hatte impfen lassen. Er wäre nicht an der Reihe gewesen. Eppmann hat sich dafür mehrfach entschuldigt. Zwischenzeitlich wurden aber Stimmen laut, es müssten aus dem Impfskandal – Eppmann war nicht der einzige, der im Auricher und Norder Klinikum bereits im Januar zu Unrecht eine Impfung bekam – personelle Konsequenzen gezogen werden. Doch die Mehrheit der beiden Räte und der Mitglieder in den Gremien der Krankenhäuser sprach sich für eine Weiterbeschäftigung Eppmanns aus.

Es wurde vor allem sein Einsatz für die Häuser und das geplante Zentralklinikum hervorgehoben (wir berichteten). Nun hieß es von einigen hinter vorgehaltener Hand, dass es „sehr weise“ gewesen sei, an Eppmann festzuhalten. Durch die Stellenausschreibung werde überdeutlich, wie wenig geeignete Bewerber es überhaupt deutschlandweit gäbe und dass man froh sein müsste, einen solchen Experten wie Eppmann im Team zu haben.

Ute Lipperheide
Ute Lipperheide Emder Zeitung