Verschuldetes Erzbistum will sich durch Investoren retten: Kirche verkauft vier Kliniken!
Hamburg – Bei diesem Schuldenstand hilft kein Beten mehr. Hamburgs Erzbistum ist finanziell massiv angeschlagen. Rund 80 Millionen Euro Miese haben die Katholiken angehäuft. Um den Ruin zu verhindern, versucht Erzbischof Stefan Heße (52) seit gut 18 Monaten, seine Kirche fit zu schrumpfen. Bisherige Schritte: Mindestens sechs von 21 Schulen werden dichtgemacht, alle rund 800 Immobilien kommen auf den Prüfstand.
Dazu sollen jetzt auch noch vier Kliniken verkloppt werden: Marienkrankenhaus, die Klinik Groß Sand, das Kinderkrankenhaus Wilhelmstift sowie das Marien-Krankenhaus in Lübeck! Für alle Standorte wird ein Investor gesucht, der Mehrheitseigner werden soll. Das Bistum will Miteigner bleiben. Domkapitular Berthold Bonekamp informierte gestern bereits die Belegschaft.
Bistums-Sprecher Manfred Nielen: „Wir suchen einen fachlich und finanziell starken katholischen Partner, um im Krankenhaussektor besser aufgestellt zu sein.“ Fakt ist: nach wie vor besteht ein großes Überschuldungs-Risiko. Man geht aktuell von 260 Mio. Euro bis 2021 aus. Darum wird frisches Geld gebraucht. Im Januar 2018 hatte das Risiko noch bei 350 Mio. Euro gelegen. Die Kliniken selbst (insgesamt rund 2500 Mitarbeiter, 1107 Betten) sind nicht defizitär. Nielen: „Richtig ist, dass der Ertrag die Überschuldung des Erzbistums verringern soll.“
Müssen die Mitarbeiter um ihre Jobs bangen? Nein, sagt Nielen. Werner Koch, Geschäftsführer des Marienkrankenhauses gestern zu BILD: „Unser gemeinsames Ziel ist es, dass Mitarbeiter und Patienten im Klinikalltag künftig von noch besseren Arbeitsbedingungen und medizinischer Versorgung profitieren werden.“