"Fachabteilungen der Krankenhäuser Lübbecke und Rahden sind zu klein"

Rahden. Zu dem wichtigen Punkt &bdquo;Entwicklung der Mühlenkreiskliniken“ (MKK) auf der Tagesordnung der FDP-Fraktionssitzung wurde Hans-Eckhard Meyer, als Mitglied des Verwaltungsrates der Mühlenkreiskliniken eingeladen und vom Fraktionsvorsitzenden Martin Wlecke begrüßt. Wie die CDU Rahden weiter mitteilt, hat Meyer zu Beginn seines Vortrages deutlich gemacht, dass er die Grundlagen und Aussagen des Gutachtens des Hamburger Beratungsunternehmens Lohfert & Lohfert zu den Entwicklungsperspektiven der MKK komprimiert hat und in den Auswirkungen, vorwiegend bezogen auf das Lübbecker Land, darstellen wird. Dem demografischen Wandel Rechnung tragen Grundsätzlich könne das Thema aber nicht ohne Bezug auf den Gesamtkonzern &bdquo;Mühlenkreiskliniken AöR“ und den Bezug auf die sich verändernden Rahmenbedingungen in der Gesundheitsversorgung betrachtet werden. Weiterhin sei es richtig und wichtig, dass im Gutachten dem demografischen Wandel und dem sich weiter verschärfenden Fachkraftmangel Rechnung getragen werde. Zusätzlich setze die Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen neue Maßstäbe in der Planung von Versorgungsgebieten, die sich künftig über Leistungs- und Mindestmengen Bedarfs- und Qualitätsorientiert darstellen müssten. Am Standort Bad Oeynhausen stellen sich Meyer zufolge zudem sehr spezielle Herausforderungen dar, die einen dringenden Handlungsbedarf auslösten. Mit der Zusammenlegung der orthopädischen Fachklinik Auguste-Victoria und dem Krankenhaus Bad Oeynhausen werde in direkter Nachbarschaft zum Herz- und Diabeteszentrums (HDZ) die Zielsetzung einer strategischen Kooperation verfolgt. Hierbei stünden die Unterstützungsleistungen für die Bereiche der Gefäßchirurgie und der Bildung eines Perinatalzentrums (Früh- und Neugeborenen Versorgung) für das HDZ im Vordergrund, sowie die intensivmedizinische Versorgung der Patienten der Orthopädie und der Wirbelsäulenchirurgie in der Auguste- Victoria-Fachklinik. Innerhalb dieses Konzeptes soll an dem Standort Bad Oeynhausen ein Neubau mit 250 Betten errichtet werden. Dies bedeute gegenüber der heutigen Situation einen Abbau von 100 Betten. Abbau von 100 Betten Die Situation der Krankenhäuser an den Standorten Lübbecke und Rahden stellt sich laut Meyer vor dem Hintergrund derselben grundsätzlichen Herausforderungen im Gesundheitswesen anders dar. Beide Häuser verfügten nach den Feststellungen im Gutachten über strukturelle und daraus resultierende &bdquo;wirtschaftliche Schwächen“. Zu kleine, und damit unwirtschaftliche Fachteilungen, eine veraltete Raumstruktur sowie zunehmende Probleme bei der Personalgewinnung seien die wesentlichen Gründe dafür, dass eine wirtschaftliche Leistungserbringung auf Dauer nicht möglich sei. Zudem sei das Krankenhaus Lübbecke mit einem geschätzten Sanierungsbedarf von etwa 150 Millionen Euro belastet. Das Gutachten geht in dem Betrachtungszeitraum bis 2030 für das Krankenhaus Lübbecke von einem Rückgang der Fallzahlen in Höhe von zwölf Prozent aus, die mit der zu erwartenden Ambulantisierung im Gesundheitswesen und der demografischen Entwicklung begründet würden. Am Standort Rahden zeige sich seit 2015 ein historischer Fallzahlverlust, der bereits bis 2019 zu einem Rückgang von 26 Prozent geführt habe. Würden die pandemisch bedingten weiteren Rückgänge der Fallzahlen für 2020/2021 (Hochrechnung) ausgeklammert, stelle sich trotzdem ein von den Gutachtern prognostizierter Rückgang der Fallzahlen bis 2030 in Höhe von weiteren zehn Prozent ein. Situation bietet keine Basis, am Status quo festzuhalten Im Gegensatz zum Krankenhaus Lübbecke, das sich mit kleineren Schwankungen bisher im Bereich der ausgeglichenen Ergebnisse bewegt habe, belastete das Ergebnis am Standort Rahden das Gesamtergebnis der MKK mit zuletzt minus vier Millionen Euro: &bdquo;An der Feststellung im Gutachten, dass diese Situation keine Basis dafür bietet, an dem bisherigen Status quo festzuhalten, kann aus Sicht der FDP niemand Zweifel haben.“ Aus diesem Grund habe die FDP-Fraktion in der Sitzung des Kreistages am 25. Oktober und in der Sitzung des Verwaltungsrates, am 27. Oktober dem Einreichen eines Förderantrages zur Bezuschussung des Neubaus von zwei Krankenhäusern in Bad Oeynhausen und im Lübbecker Land zugestimmt. Durch diesen Antrag könne eine Fördersumme von bis zu 210 Millionen Euro erreicht werden.&bdquo;Nunmehr geht es darum, für das Lübbecker Land einen zentralen Standort für ein gemeinsames Krankenhaus zu finden, dass eine Erreichbarkeit in 20 Minuten auch im nördlichen Bereich des Lübbecker Landes garantiert“, fasste Hans-Eckhard Meyer als Resümee zusammen. Als zukunftsweisend bezeichnete er das geplante Leistungsprofil für das gemeinsame Krankenhaus im Lübbecker Land. Neben der Grund- und Regelversorgung in der Inneren Medizin, der allgemeinen Chirurgie und der orthopädischen Unfallchirurgie, sollten weitere Schwerpunktbildungen erfolgen. Dies sei der Auf- und Ausbau einer geriatrischen Versorgung, eine leistungsstarke Gynäkologie und Geburtshilfe, einer Urologie mit dem Alleinstellungsmerkmal Robotic-Chirurgie sowie die psychiatrische und psychosomatische Versorgung, die sich zusätzlich gerontopsychiatrisch ausrichte. Mit einer Größe von künftig 250 Betten im somatischen Bereich und zusätzlich 200 Plätzen im psychiatrischen/psychosomatischen Bereich sei das neue Haus absolut leistungsfähig. Nachnutzungskonzept für Rahden "wegweisender Vorschlag" &bdquo;Auch das im Gutachten skizzierte Nachnutzungskonzept für den Standort Rahden, der neben dem Standort der Rettungswache die Wandlung zu einem interdisziplinären Gesundheitszentrum vorsieht, ist ein wegweisender Vorschlag“, betonte Meyer. Mit der Feststellung, &bdquo;dass ein Zusammenwirken der geplanten Leistungsangebote in Rahden, wie ein Facharztzentrum, oder MVZ, das ambulante Operieren, tagesklinische und therapeutische Angebote und die Nutzung als Ausbildungszentrum ein zukunftsfähiges Konzept für Rahden sein könnten“, schloss Meyer seinen Vortrag. Der Fraktionsvorsitzende Martin Wlecke dankte ihm für die ausführlichen Informationen. Man werde die Entwicklung weiter beobachten und sei sehr dankbar für die fundierten Details und die fachliche Expertise von Hans-Eckhard Meyer, der die FDP-Fraktion in Rahden eng zu diesem komplexen Thema begleite.

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