Analyse DRG-Statistik
Immer mehr Patienten auf Intensivstation
BERLIN. Immer mehr Patienten in Kliniken erhalten eine Intensivtherapie. Von 2007 bis 2015 stieg die Inanspruchnahme um jährlich drei Prozent, berichten Forscher um Dr. Carolin Fleischmann-Struzek und Dr. Anna Mikolajetz vom Uniklinikum Jena (Dtsch Arztebl Int 2019; 116: 653-60). Die Zahl aller stationären Fälle stiegt hingegen nur um 0,8 Prozent pro Jahr.
Zwar sterben demnach immer weniger Menschen im Krankenhaus (minus 1,1 Prozent pro Jahr). Jedoch steige die Zahl der im Krankenhaus Gestorbenen, die am Lebensende eine Intensivtherapie erhalten: jährlich plus 2,3 Prozent.
In der Altersgruppe ab 65 Jahren stieg die Zahl der stationär Gestorbenen, die eine Intensivtherapie erhielten, sogar dreimal so schnell wie die der Krankenhaustodesfälle. Jeder vierte stationäre Todesfall sei mittlerweile ein Intensivpatient, 2007 waren es noch 20,6 Prozent.
Für die Autoren ist „unklar, ob diese Intensität der Versorgung (am Lebensende) angemessen und den Patientenwünschen entsprechend ist“. Die Ursachen, ökonomische oder andere, müssten weiter untersucht werden. (ato)