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Hann. Münden: Ex-Klinik-Chef in Untersuchungshaft

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Klinikum Hann. Münden
Klinikum Hann. Münden © Kira Müller

Das Klinikum Hann. Münden (KHM) hat seinen Leiter Andreas Schultz abberufen.

Hann. Münden – Florian Friedel, Geschäftsführender Gesellschafter der Hospital Management Group GmbH, die das Krankenhaus führt, bestätigte, dass es ein Ermittlungsverfahren gegen den Ex-Geschäftsführer aus einer früheren Tätigkeit gebe und dieser in U-Haft sitze. Damit die Klinik handlungsfähig bleibe, habe er selbst übergangsweise die Geschäftsführung übernommen, ein neuer Geschäftsführer werde gesucht, so Friedel. Zu den Vorwürfen gegen den Ex-Geschäftsführer könne er nichts sagen.

Sie bezögen sich auf eine Zeit, bevor der Beschuldigte am KHM tätig gewesen sei. Friedel verwies auf Berichte des Kölner Stadtanzeigers über ein Ermittlungsverfahren gegen Ex-Mitarbeiter des Marien-Hospitals in Euskirchen. Die Staatsanwaltschaft Bonn teilte auf HNA-Anfrage mit, dass ein Ermittlungsverfahren gegen mehrere Beschuldigte wegen des Verdachts der bandenmäßigen Untreue sowie der Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr anhängig sei.

Das Verfahren stehe im Zusammenhang mit Unregelmäßigkeiten bei Bauvorhaben des Marien-Hospitals in Euskirchen. Bei den sechs Beschuldigten handele es sich um zwei ehemalige für finanzielle Angelegenheiten verantwortliche Mitarbeiter des Marien-Hospitals, einen Dienstleister im Gesundheitswesen und mehrere Bauunternehmer. Die bisherigen Ermittlungen hätten den dringenden Tatverdacht erhärtet, dass einer der beiden ehemals verantwortlichen Mitarbeiter des Marien-Hospitals private Bauvorhaben an seinem Privatgrundstück durch einen diesbezüglich eingeweihten Bauunternehmer hat ausführen lassen.

Die von dem Bauunternehmer absprachegemäß auf das Marien-Hospital ausgestellten Rechnungen sollen die beiden ehemals verantwortlichen Mitarbeiter des Marien-Hospitals gemeinsam freigegeben und aus dem Vermögen des Hospitals beglichen sowie den bei dem Bauunternehmer eingegangenen Betrag unter sich aufgeteilt haben. Allein durch diesen Geschäftsvorfall soll dem Marien-Hospital ein Schaden in Höhe von mehreren Millionen Euro entstanden sein.

Seit dem 20. Dezember 2023 befänden sich zwei Beschuldigte wegen des dringenden Tatverdachts der bandenmäßigen Untreue und eines besonders schweren Falls der Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr in Untersuchungshaft. Es gelte uneingeschränkt die Unschuldsvermutung. (Thomas Schlenz)

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