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GNH legt 40-Millionen-Neubau auf Eis: Zentrum für seelische Gesundheit wird vorerst nicht gebaut

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Wird vorerst nicht gebaut: Am Möncheberg sollte Zentrum für seelische Gesundheit entstehen.
Wird vorerst nicht gebaut: Am Möncheberg sollte Zentrum für seelische Gesundheit entstehen. © Gesundheit Nordhessen

Für knapp 40 Millionen Euro sollte am Klinikumstandort am Möncheberg bis 2022 ein neues Gebäude entstehen. Das Zentrum für seelische Gesundheit wird jetzt vorerst nicht gebaut, bestätigte die Gesundheit Nordhessen Holding (GNH) auf Anfrage.

Kassel – „In seiner letzten Sitzung hat der Aufsichtsrat der GNH beschlossen, die Zielplanung an die neuen Herausforderungen anzupassen“, heißt es in einem Statement vom GNH-Vorstandsvorsitzenden Dr. Michael Knapp und Oberbürgermeister Christian Geselle, der auch Vorsitzender des GNH-Aufsichtsrats ist.

„Bereits Mitte des Jahres wurde der Neubau einer Intensivstation beschlossen und auf den Weg gebracht. Nun folgte die Entscheidung, weitere Investitionen in Notfall- und OP-Bereiche vorzubereiten“, heißt es weiter. Die neue Intensivstation soll auf dem Gelände des Klinikums entstehen, um die Kapazitäten dort optimal nutzen zu können, so eine Sprecherin. Es handele sich nicht um einen Gebäude-Neubau, sondern eine bisher anders genutzte Station wird zur Intensivstation umgebaut.

Statt des Neubaus soll der bisherige Psychiatrie-Standort des Klinikums, das Ludwig-Noll-Krankenhaus in Niederzwehren, jetzt modernisiert werden. Die investierte Summe dort sei allerdings deutlich geringer als die, die für den Neubau vorgesehen war, so eine Sprecherin des Klinikums. Die neue Einrichtung für 38,8 Millionen Euro sollte ursprünglich den bisherigen Standort Ludwig-Noll-Krankenhaus bis 2022 ablösen. Eine Nachnutzung war bislang unklar. Die Klinik für Psychiatrie- und Psychotherapie des Klinikums Kassel liegt abseits der Stadt an der Dennhäuser Straße.

Der geplante Neubau sollte am Standort der früheren Hautklinik am Möncheberg entstehen, die 2014 abgerissen wurde. Das „Zentrum für seelische Gesundheit“ hätte Platz für 171 Betten und 60 teilstationäre Plätze geboten, hieß es bei der Vorstellung. Zudem sollte es Untersuchungs- und Therapiebereiche sowie die Psychiatrische Institutsambulanz beherbergen. Auch die Klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie und die Abteilung für pädiatrische Psychosomatik der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin sollten in den Neubau einziehen. Beide Bereiche waren bislang am Standort Möncheberg untergebracht. Der Neubau sollte die Wege zwischen den beteiligten Kliniken – bei denen es Schnittmengen bei der Behandlung der Patienten gibt – verkürzen.

Den Umzug hatte Karsten Honsel, der damalige Vorstandsvorsitzende der GNH, zum einen mit den hohen Kosten, die eine Sanierung des Noll-Krankenhauses verursacht hätte, begründet. Zum anderen sorge der zentrale Standort am Klinikum für eine Entstigmatisierung der Psychiatrie-Patienten. (Von Kathrin Meyer)

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