Rheinland Klinikum im Rhein-Kreis Neuss Die Grünen fordern Auskunft zur „Causa Krämer“

Neuss · Die Trennung des Rheinland Klinikums von Geschäftsführer Nicolas Krämer sorgt für Diskussionsbedarf. Die Kreistagsfraktion der Grünen fordert Aufklärung zu den Hintergründen - mit einem Fragenkatalog an Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

 Über eine Stunde lang hatte sich Nicolas Krämer in einem Interview mit der Initiative „Düsseldorf hält zusammen“ dazu geäußert, wie sich das Rheinland-Klinikum in der Corona-Krise aufstellt. Für viele Erklärungen gab es Lob. Aber vor allem zwei Äußerungen lösten Empörung aus – zum Beispiel Krämers Satz: „Vielleicht träumt die eine oder andere Krankenschwester ja davon, einen Chefarzt kennenzulernen.“ Das brachte seine Abberufung als Geschäftsführer ins Rollen.

Über eine Stunde lang hatte sich Nicolas Krämer in einem Interview mit der Initiative „Düsseldorf hält zusammen“ dazu geäußert, wie sich das Rheinland-Klinikum in der Corona-Krise aufstellt. Für viele Erklärungen gab es Lob. Aber vor allem zwei Äußerungen lösten Empörung aus – zum Beispiel Krämers Satz: „Vielleicht träumt die eine oder andere Krankenschwester ja davon, einen Chefarzt kennenzulernen.“ Das brachte seine Abberufung als Geschäftsführer ins Rollen.

Foto: Screenshot: Facebook

Die Kreistagsfraktion der Grünen fordert weitere Auskünfte zur endgültigen Trennung des Rheinland Klinikums von Geschäftsführer Nicolas Krämer. Die Gesellschafterversammlung – Stadt und Kreis halten je 50 Prozent der Anteile am Rheinland Klinikum – hatte sich nach Vorberatungen in den entsprechenden Gremien des Rhein-Kreises und der Stadt Neuss sowie im Aufsichtsrat darauf verständigt, Krämer zum 9. April abzuberufen. Auslöser waren Äußerungen in einem Interview, das er der Initiative „Düsseldorf hält zusammen“ gegeben hatte. Krämer hatte unter anderem gesagt: „Vielleicht träumt die eine oder andere Krankenschwester ja davon, einen Chefarzt kennenzulernen.“ Später hatte er sich schriftlich bei allen 3800 Mitarbeitern des Rheinland Klinikums für seine Äußerungen entschuldigt.

Zwar kritisiert auch die Kreistagsfraktion der Grünen Krämers Äußerungen scharf. Dennoch fordert sie in einem Acht-Fragen-Katalog an Landrat Hans-Jürgen Petrauschke Antworten. Der Kreistagsabgeordnete Manfred Haag betont: „Nur ein paar Monate sind vergangen, dass schon einmal eine Geschäftsführerin des Klinikums ihrer Aufgaben entbunden wurde.“ Patricia Mebes, bis zur Fusion der kommunalen Kliniken im vergangenen Jahr für die beiden Kreiskrankenhäuser zuständig, hatte das Unternehmen zum 1. März verlassen – auf eigenen Wunsch, wie es hieß.

Die Grünen sorgen sich nun um das Rheinland Klinikum und fordern Aufklärung. „Wir gehen davon aus, dass noch weitere Gründe für Dr. Krämers Abberufung sprechen, die aber von Seiten des Landrats und Bürgermeisters nicht öffentlich kommuniziert werden. Auch aus diesem Grunde haben wir die Anfrage an die Kreisverwaltung gestellt“, so Haag. Er erwarte, dass das Thema in der nächsten Sitzung des Kreistages auf der öffentlichen Tagesordnung steht. „Damit soll mehr Transparenz geschaffen werden.“

Auch viele Leser haben die Entscheidung der Gesellschafterversammlung des Rheinland-Klinikums, Nicolas Krämer als Geschäftsführer abzuberufen, kommentiert. Bei Facebook wurde dies von einer ganzen Reihe als richtiger und notwendiger Schritt bezeichnet. Aber es gibt auch Stimmen, die Krämer in Schutz nehmen. Carmen Steinfels etwa, die selbst im Betreuungsbereich arbeitet, betont in einem Schreiben an unsere Redaktion, dass die sie Entschuldigung Krämers gerne annehme und sich Rückendeckung für ihn von den „Herrschaften aus der Politik“ erhofft hatte, und zwar „so wie sie es auch vor, während und nach der Fusion nach außen getragen haben“. Und Rüdiger Schmitz, der im Pflegeheim Herz-Jesu, dessen Trägerschaft das Lukaskrankenhaus 2011 übernahm, arbeitet, würdigt Krämer als „hervorragenden Chef“. Zwar habe dieser mit seinen Äußerungen Unmut bei vielen Kollegen ausgelöst. Aber man müsse auch betonen: „Fusionsbedingt hat er mit dafür gesorgt, dass wir alle unsere alten Verträge ohne Gehaltseinbußen behalten haben.“

(abu)
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