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Finanzspritze von der Landesregierung Geld für die Zentralklinik und schwierige Fragen für neuen Geschäftsführer

Dirk Balster stellte sich als neuen Geschäftsführer der Trägergesellschaft der Kliniken in Aurich, Emden und Norden in der 9. Sitzung des Auricher Kreistags vor.

Dirk Balster stellte sich als neuen Geschäftsführer der Trägergesellschaft der Kliniken in Aurich, Emden und Norden in der 9. Sitzung des Auricher Kreistags vor.

Annika Schmidt

Aurich/Emden/Norden - In der 9. Sitzung des Auricher Kreistags stellte sich der neue Geschäftsführer der Trägergesellschaft der Kliniken in Aurich, Emden und Norden vor und beantwortete kritische Fragen unter anderem zur medizinischen Versorgungslage in Norden. Außerdem hatte Landtagsabgeordneter und SPD–Kreistagsmitglied Wiard Siebels Neuigkeiten von Landesebene im Gepäck.

Landtag stellt sich hinter Zentralklinik

Der Niedersächsische Landtag soll das Projekt „Zentralklinik“ in Georgsheil bezuschussen. Dies teilte Wiard Siebels am Dienstagnachmittag in der Auricher Stadthalle mit. Erst am Morgen hatte das Kabinett des Landtags getagt und einen zweiten Nachtragshaushalt für 2023 mit einer Verpflichtungsermächtigung für die Neustrukturierung von Krankenhäusern von 210 Millionen Euro beschlossen. Ein großer Teil davon soll laut Siebels der Zentralklinik zugute kommen. „Das ist ein erster wichtiger Schritt und ein haushaltsrechtliche Absicherung.“

Diese Nachricht erfreute nicht nur alle anwesenden Kreistagsmitglieder, sondern auch den neuen Geschäftsführer der Trägergesellschaft Dirk Balster. „Ich freue mich die drei Häuser erstmal in der Bestandsaufnahme kennenzulernen und die Herausforderungen anzugehen. Das Ziel ist ambitioniert aber richtig. Medizinische Leistung muss gebündelt werden. In Zeiten des Fachkräftemangels ist es richtig, die drei Standorte zusammenzuziehen. Nur so kann man eine sinnvolle und hochqualitative Medizin anbieten“, erklärte Balster.

Honorarfachkräfte belasten Haushalt der Trägergesellschaft

Dass auf ihn aber viele schwierige Entscheidungen zukommen werden und die Ausgangslage mit einer prognostizierten Defizit von 23 Millionen Euro keine einfache ist, wurde im Anschluss an seine Vorstellung deutlich. Grünen-Fraktionsvorsitzende Angelika Albers sprach das Thema Honorarärzte und Honorarpflegekräfte an. Diese verdienen in der Regel mehr als festangestelltes Personal, da sie über Agenturen vermittelt werden. Kliniken stellen Honorarfachkräften ein, steht selbst nicht ausreichend Personal zur Verfügung. „Nach meinen Informationen, ist das auch Thema bei der Trägergesellschaft und auch ein Grund für die Verschuldung. Wie wollen Sie da vorgehen“, wollte Albers wissen. Balster gab zu, dass der Fachkräftemangel auch die Trägergesellschaft belaste, versprach aber auch Lösungen. „Es ist ein großes Thema. Wir müssen über die Chefärzte eine attraktive Medizin anbieten und so Nachwuchskräfte werben. Ein Krankenhaus ohne Ärzte ist kein Krankenhaus“, stellte der Geschäftsführer klar.

Zukunft des Norder Krankenhauses noch ungewiss

Vor diesem Hintergrund sprach die Grünen-Vorsitzende auch die Klinik in Norden an, bei der zuletzt immer wieder Leistungen gestrichen und Personal gekürzt wurde. „Was ist mit dem Standort Norden? Wie wollen sie die medizinische Versorgung dort bis zur Eröffnung der Zentralklinik sicherstellen? Die Menschen dort sorgen sich“, stellte Albers klar. Doch auf die Antwort blieb Balster ihr eine konstruktive Antwort schuldig. „Dazu kann ich gerade noch nichts sagen. Es ist derzeit eine schwierige Situation. Ich kann aktuell noch nicht sagen, welche Möglichkeiten wir da haben, die Abwärtsspirale zu stoppen“, räumte der Geschäftsführer ein. Hans-Gerd Meyerholz, Fraktionsmitglied der Freien Wähler, sorgte sich auch um die Angestellten während des Übergangs zur Zentralklinik. Fest steht schon jetzt, es wird Personal abgebaut werden. Doch wie das ablaufen soll, ist bisher noch unklar. Balster verwies vor diesem Hintergrund auf den noch laufenden Prozess.

Annika Schmidt
Annika Schmidt Online-Redaktion
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