Nicht mehr als 30 Minuten zum Krankenhaus: NRW verspricht kurze Wege für alle Patienten

Medizinisches Personal versorgt einen Patienten in einem Krankenhaus

Medizinisches Personal versorgt einen Patienten in einem Krankenhaus

Foto: Sven Hoppe / dpa

Düsseldorf – Die Konzentration der Krankenhäuser wird die Versorgungssicherheit der Bürger laut Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nicht gefährden:„Wir wollen eine Krankenhauslandschaft, in der alle Patientinnen und Patienten innerhalb von 30 Minuten ein Krankenhaus erreichen.“ „Tendenziell besteht jedoch eine Überversorgung in den Ballungsgebieten und eine Unterversorgung in ländlichen Regionen“, räumte der Regierungschef ein. „So werden beispielsweise von den rund 64 000 Schlaganfällen in Nordrhein-Westfalen rund 18 Prozent in Krankenhäusern behandelt, die keine spezielle Schlaganfall-Station haben.“ Gleichzeitig gebe es Doppelangebote in eng benachbarten Häusern. Deshalb seien Konzentrationsprozesse und Spezialisierungen nötig.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte im Sommer ein Gutachten vorgestellt, wonach die städtischen Ballungszentren in NRW - vor allem im Rhein-Ruhr-Gebiet - mit Krankenhausleistungen wie Kardiologie, Orthopädie und Geburtshilfe überversorgt sind. Ländliche Gebiete, wie etwa Arnsberg, seien dagegen bei einigen medizinischen Leistungen teils unterversorgt. Die Landesregierung werde die Reform der Krankenhauslandschaft auf Grundlage des Gutachtens anpacken, bekräftigte Laschet. Bislang hat die schwarz-gelbe Koalition offen gelassen, ob es dadurch zu den befürchteten massenhaften Krankenhausschließungen kommen könnte. Einen „Kahlschlag“ soll es laut Laumann jedoch nicht geben. Eine Untersuchung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung hatte im Sommer empfohlen, mehr als die Hälfte der Krankenhäuser in ganz Deutschland zu schließen. Laumann gehen diese Empfehlungen viel zu weit.

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