Hannover. Die Inflation belastet viele Kliniken in Niedersachsen: Die Krankenhäuser versuchen Ressourcen zu sparen. Das bedeutet Umstellungen für die Patienten.

Die hohen Preise für Lebensmittel und Energie setzen Krankenhäusern in Niedersachsen zu. Die Kliniken versuchen an vielen Stellen Ressourcen einzusparen, wie eine stichprobenartige Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergeben hat. Das hat teilweise auch Auswirkungen auf das Essen.

Die Preise für bestimmte Lebensmittel wie Molkereiprodukte, Obst und Gemüsen oder Backwaren seien überdurchschnittlich stark gestiegen, sagte ein Sprecher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Sie seien durch Ersatzprodukte ausgetauscht worden. Zudem habe es Anpassungen bei Rezepten und Portionsgrößen gegeben und es werde mehr auf regionale Produkte und Lebensmittel aus der eigenen Herstellung gesetzt.

Kliniken meiden teure Lebensmittel und heizen weniger

Die MHH nutzt darüber hinaus nur erneuerbaren Strom und hat viele technische Systeme auf energiesparende Modelle umgerüstet. In einigen Bereichen werde auch weniger geheizt und beleuchtet.

Ähnlich ist die Lage in Braunschweig. Dort werden derzeit weniger Fleischgerichte serviert und es werde mehr darauf geachtet, wenn Patienten ihre Speisen nicht aufessen. Einsparungen würden dadurch aber nicht erreicht. „Mit unseren Maßnahmen konnten wir lediglich die Preis- und Lohnsteigerungen abfedern“, sagte eine Sprecherin.

Auch in den Häusern des Klinikum Region Hannover wird laut einem Sprecher darauf geachtet, teure Lebensmittel zu meiden. Zudem wird in einigen Bereichen weniger geheizt.

Sparmaßnahmen in Goslar

Bei den Asklepios-Kliniken im Harz (Goslar) sollen die Patienten nichts von Sparmaßnahmen mitbekommen. Stattdessen soll in einer Klinik etwa die Heizungsanlage erneuert werden. Bei Asklepios-Kliniken in Hamburg soll es laut Medienberichten Butter und Joghurt nur noch auf Anfrage geben.

Ein Sprecher der Kliniken im Harz kritisierte: „Wir erhalten als Klinikbetreiber keinen Inflationsausgleich. Die zum Teil zweistellig gestiegenen Einkaufs- und Energiekosten können wir - anders als etwa Einzelhändler oder Bäcker etc. - nicht weiterreichen.“

Auch in Osnabrück soll nicht am Patienten gespart werden. „Wir suchen Einsparmöglichkeiten in patientenfernen Bereichen“, sagte eine Sprecherin des katholischen Niels-Stensen-Klinikverbundes. So würden in den Büros die Temperaturen gesenkt, aber nicht in den Patientenzimmern. Das Klinikunternehmen hoffe gleichwohl auf Unterstützungsmaßnahmen vom Land und vom Bund. Beim städtischen Klinikum Osnabrück ist die Lage laut einer Sprecherin ähnlich. Ein Personalabbau oder Einschränkungen bei der Versorgung der Patienten seien nicht vorgesehen, hieß es.

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