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Bis zu 430 Millionen Euro für Klinik-Neubau Memmingen

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Entwurfszeichnung neues Klinikum Memmingen
Auf einer Fläche von der Größe von elf Fußballfeldern soll das neue Klinikum an der Europastraße, Ecke Buxheimer Straße entstehen. Das Gesamtprojekt wird nach jetzigem Stand voraussichtlich über 400 Millionen Euro kosten, wovon die Stadt Memmingen über 100 Millionen Euro selbst leisten muss. © Tom Otto

Memmingen - Der Stadtrat hat in seiner letzten Plenumssitzung des Jahres einen wichtigen Finanzierungsbaustein für den Neubau des Klinikums beschlossen. Noch im Dezember soll das Projekt in das staatliche Jahreskrankenhausprogramm aufgenommen werden. Klinikvorstand Maximilian Mai erläuterte vor den Delegierten mit dem zuständigen Architekten die Konkretisierung der Baupläne und empfahl die Annahme des entsprechenden Beschlusses.

Mai nannte die Neubaupläne ein „Mega-Projekt“, das in mancherlei Hinsicht ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Krankenhäusern habe. Dazu gehöre unter anderem auch eine Pandemiestation mit eigenem Eingang und Aufzug. In der geplanten Isolierstation sollen dann im Bedarfsfall 28 Betten zur Verfügung stehen; wenn es keine pandemische Notlage gebe, können die Betten auch für den normalen Pflegebereich genutzt werden. Auf dem Gelände an der Europastraße stehe eine Fläche von der Größe von elf Fußballfeldern zur Verfügung. Das Hauptgebäude soll neben einem Unter- und Erdgeschoss weitere fünf Obergeschosse bekommen und von zwei eigens gebauten Blockheizkraftwerken mit Energie versorgt werden.

Memminger Eigenanteil über 100 Millionen Euro

Die Gesamtkosten des Neubaus werden je nach Ausführungsdetails voraussichtlich etwa 400 bis 430 Millionen Euro betragen. Mit der nun beschlossenen Aufnahme in das Jahreskrankenhausprogramm stehen staatliche Fördermittel in Höhe von etwa 300 bis 315 Millionen Euro zur Verfügung. Genau lassen sich die Summen bestimmen, wenn im kommenden März das Ergebnis der Förderprüfung vorliege. Absehbar ist jedoch schon jetzt, dass die Stadt Memmingen einen Eigenanteil in Höhe von 105 bis 130 Millionen Euro übernehmen muss. Oberbürgermeister Manfred Schilder wies darauf hin, dass diese Summe nicht in einem Betrag gezahlt werden müsse, sondern über eine Laufzeit von etwa 30 Jahren finanziert werde. Er rechnet mit jährlichen Finanzierungskosten von etwa sechs bis sieben Millionen Euro, die den städtischen Haushalt dann belasten. Das neue Klinikum sei jedoch ein Jahrhundertprojekt, das den medizinischen Standort Memmingen ganz erheblich weiterbringen werde. Künftig werde Geld nicht mehr für den Verlustausgleich des Klinikums ausgegeben, sondern für zukunftstaugliche Infrastruktur. Damit spielte er auf die fünf Millionen Euro Haushaltsmittel an, die im aktuellen Haushaltsplan der Stadt zur Deckung des Betriebsverlustes des alten Klinikums aufgebracht werden müssen. Der Stadtrat stimmte schließlich einstimmig für die Aufnahme des Klinik-Neubaus in das Jahreskrankenhausprogramm.

Klinikumsvorstand Mai erwartet für den Herbst kommenden Jahres eine Klarheit über die Gesamtförderung des Projektes, so dass dann in 2024 mit den Erschließungsarbeiten westlich der Europastraße begonnen werden können. Der Baubeginn der Klinikgebäude ist dann für das Jahr 2025 vorgesehen, die Fertigstellung des neuen Klinikums sei für 2029 geplant.

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