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von Cerner Corporation
veröffentlicht am 15.02.2021

Am 29. Oktober 2020 ist das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) in Kraft getreten und mit ihm eine Reihe von Regelungen zur verpflichtenden Digitalisierung klinischer Kernprozesse, die deutsche Krankenhäuser bis 2024 vor teils beachtliche Herausforderungen stellen. Im zweiten Teil unserer Serie zum Krankenhauszukunftsgesetz erfahren Sie, wie Cerner mit i.s.h.med Krankenhäuser bei der Ermittlung des digitalen Reifegrads unterstützt ‒ und sie bei der digitalen Umsetzung als erfahrener Partner begleitet.

Im ersten Teil unserer Blog-Serie zum Krankenhauszukunftsgesetz wurden die sogenannten Fördertatbestände des KHZG vorgestellt ‒ die all jene klinischen Prozesse adressieren, deren Digitalisierung bis 2024 förderfähig ist. Ein weiterer Fokus des Gesetzes liegt in der vorgeschriebenen Messung des digitalen Reifegrads eines Krankenhauses. Denn die Reifegradmessung ist eine wichtige Voraussetzung für die Beantragung von Fördermitteln gemäß der gesetzlich festgelegten Fördertatbestände. Das Erreichen dieser Ziele wird nach einem definierten Zeitraum überprüft ‒ geplant ist eine erste Überprüfung im Juli 2021, eine zweite im Juli 2023. Anhand dieser Kontrollen soll der Digitalisierungsfortschritt in den Kliniken gemessen werden.

Der digitale Reifegrad bestimmt die Förderfähigkeit

Inka Lang ist Medizininformatikerin und als Senior Regulatory Strategist bei Cerner für das klinische Informationssystem i.s.h.med® zuständig. „Je nach aktuellem Digitalisierungsstand stellt sich aktuell für viele Klinikbetreiber die Frage, welches Vorgehen ratsam ist, um die Anforderungen des KHZG umzusetzen“, erläutert Inka Lang und ergänzt: „Für unsere i.s.h.med-Kunden haben wir unsere Hausaufgaben gemacht. Wir werden sie in den kommenden Monaten angesichts der breiten Themenvielfalt und auf Grundlage unseres Digitalisierungsfragebogens zuverlässig beraten können.“ Denn Inka Lang und ihr Team haben sich tief in die Gesetzes-Materie eingearbeitet: „Unsere Aufgabe bei Cerner ist es, zusammen mit unseren Kunden deren Kernprozesse zu verbessern. Im Rahmen dieser Optimierungen können wir ihnen nun sehr genau sagen, welche Bereiche über das KHZG gefördert werden können.“ Inka Langs Anspruch ist es, den Digitalisierungsgrad so genau zu definieren, dass nicht nur die Bedarfsmeldungen so konkret wie möglich erfolgen können, sondern auch die Wirkkraft der einzelnen Maßnahmen nach deren Umsetzung klar überprüfbar ist ‒ ganz im Sinne des Gesetzes.

Reif für das digitale Krankenhaus?

Um den Kunden im Vorfeld einen Eindruck ihres Digitalisierungsgrades zu vermitteln und jeden Einzelnen beim Erstellen der KHZG-Bedarfsmeldung zu unterstützen, setzen Cerner und das Team von Inka Lang auf einen übersichtlichen Fragenkatalog, der auf dem im klinischen Umfeld bewährten, achtstufigen HIMSS-EMRAM-Modell aufbaut. Aufgegliedert nach den KHZG-relevanten klinischen Kernbereichen wird hier detailliert der digitale Status quo abgefragt. Die Reifegradermittlung erfolgt anhand von Fragen zu den folgenden klinischen Bereichen und Prozessen:

  • Notaufnahme: hier insbesondere die Anpassung der technischen und informationstechnischen Ausstattung
  • Patientenportal: Aufnahme- und Entlassmanagement inkl. Informationsaustausch zwischen Leistungserbringern und Leistungsempfängern / zwischen Leistungserbringern, Pflege- oder Rehabilitationseinrichtungen sowie den Kostenträgern
  • Pflege- und Behandlungsleistungen: Struktur und Durchgängigkeit der elektronischen Dokumentation, auch im Hinblick auf Automatisierung und Spracherkennung
  • Entscheidungsunterstützungssysteme: Steigerung der Versorgungsqualität von Leistungserbringern bei Behandlungsentscheidungen durch automatisierte Hinweise und Empfehlungen
  • Medikationsmanagement: Informationen zu sämtlichen arzneibezogenen Behandlungen über den gesamten Behandlungsprozess; Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit
  • Leistungsanforderung: Struktur und Optimierung krankenhausinterner Kommunikationsprozesse zur Leistungsanforderung und Behandlungsverlauf von Patienten
  • Versorgungsnachweissystem: Erfassung der Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und weiteren Versorgungsbereichen; Bettenmanagement
  • Telemedizinische Netzwerkstrukturen: Ermittlung des Status quo zu Beschaffung, Errichtung, Erweiterung oder Entwicklung informationstechnischer und kommunikationstechnischer Prozesse zur Optimierung telemedizinischer Verfahren

Die Digitalisierungsgradanalyse: angepasst an das KHZG ‒ und darüber hinaus

„Wir sehen unsere Aufgabe bezogen auf die Maßgaben des KHZG zunächst im Beraten und Begleiten, hier im ersten Schritt auf Grundlage der Ermittlung des digitalen Reifegrads. Danach geht es an die Umsetzung. Diese unterstützen wir dann natürlich ebenso mit unserer umfassenden Expertise“, erklärt Inka Lang. Das bedeutet: Zunächst wird mittels der Digitalisierungsanalyse von Cerner der Bedarf für die einzelnen Fördertatbestände ermittelt, sodass Kunden rechtzeitig über alle Informationen und Daten für ihre KHZG-Bedarfsanmeldung verfügen. In einem zweiten Schritt unterstützt Cerner bei der Festlegung der KIS-Ausbaustufen und der zukünftigen externen Validierung der Implementierungsumsetzung. Denn, wie erwähnt, ist die Überprüfung und Messung der Maßnahmen ebenfalls eine zentrale Vorgabe des KHZG ‒ die gesetzlichen Regularien sehen eine verpflichtende, fristbewehrte Umsetzung der eingereichten Fördermaßnahmen vor.

Change Management für eine gelungene Digitalisierung

Mit der Ermittlung des digitalen Reifegrads geht in Organisationen häufig die Erkenntnis einher, dass Änderungen in der Struktur bisheriger Arbeits- und Kommunikationsprozesse unausweichlich sind. Denn eine Verbesserung von Erlösstrukturen, der optimierte Einsatz von Ressourcen oder die Entlastung von Mitarbeiter*innen gehen heute Hand in Hand mit einem höheren Grad an Digitalisierung einher. Um dafür die geeignete Grundlage zu schaffen, bietet Cerner seinen Kunden Unterstützung bei anstehenden Change-Management-Prozessen an. Hier findet besonders das CLEAR-Modell Anwendung, das den Rahmen und die Werkzeuge dafür bietet, um notwendige Veränderungen in einer klinischen Organisationsstruktur anzustoßen und nachhaltig umzusetzen.

Text: Katharina Zeutschner, textwerker24

Foto: ©iStock