Nach Krankenhaus-Entscheidung Innere Abteilung schließt – Gerolsteiner Stadtrat fürchtet um medizinische Versorgung

Gerolstein · Weil die Innere zum 1. April schließt, sieht der Stadtrat in Gerolstein die medizinische Versorgung gefährdet – und kritisiert die Marienhaus GmbH scharf.

Stadtrat Gerolstein ist um medizinische Versorgung​ besorgt
Foto: TV/Mario Hübner

Nach dem Verbandsgemeinderat hat nun auch der Stadtrat von Gerolstein einstimmig eine Resolution zur Schließung der inneren Abteilung im Krankenhaus Gerolstein zum 1. April verabschiedet.

Darin wird die weitere Ausdünnung des Versorgungsangebots der Klinik durch die Marienhaus GmbH scharf kritisiert. Diese hatte bereits 2013 die Geburtshilfestation geschlossen, Ende 2020 dann auch die stationäre Chirurgie.

Menschen können kein Krankenhaus innerhalb von 30 Minuten erreichen

Das Gremium sieht die medizinische Versorgung der Menschen im Gerolsteiner Land durch die unternehmerische Entscheidung als nicht mehr ausreichend an. So ist die gesetzlich vorgegebene Hilfeleistungsfrist, nach der jeder Patient binnen 30 Minuten ein Krankenhaus erreichen können muss, in der Realität nicht mehr gegeben.

Auch auf den Rettungsdienst und die Notarztversorgung wirke sich die Schließung negativ aus, da die Fahrzeuge durch längere Anfahrtszeiten in weiter entfernte Kliniken über längere Zeit nicht verfügbar seien.

Weitere Kritik aus Gerolstein

Weiterhin wird scharf kritisiert, dass die Marienhaus GmbH nicht bereit sei, mit dem Träger des Dauner Krankenhauses, das an seine Kapazitätsgrenzen stößt, zu kooperieren. Stellvertretend sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Winfried Wülferath: „Wir sind entsetzt, erneut! Schon wieder hat der Krankenhausträger eine massive Entscheidung getroffen, ohne mit uns im Vorfeld nach anderen Lösungen zu suchen. Eine Unverschämtheit!“

Zudem äußerte er massive Kritik am Land, die die SPD-Fraktion allerdings nicht teilte. Wülferath sagte: „Das Land ist nach der Entscheidung einfach mal abgetaucht. Wir fühlen uns extrem im Stich gelassen. Da kriege ich einen richtig dicken Hals.“

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