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Notfallversorgung

Wie ist die Lage in Vorpommerns Krankenhäusern

Greifswald / Lesedauer: 3 min

Nachdem das Krankenhaus Karlsburg coronabedingt den Betrieb stark einschränken musste, stellt sich die Frage: Wie ist die Lage in den anderen Kliniken in Vorpommern-Greifswald?
Veröffentlicht:05.02.2021, 21:34

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Am 3. Februar ging die Leitung des Klinikums Karlsburg mit einer Hiobsbotschaft an die Öffentlichkeit: keine Aufnahme von weiteren Patienten für eine ganze Woche. Die Ambulanzen des Hauses bleiben sogar bis zum 12. Februar geschlossen. Der größte Schock: Auch von der Notfallversorgung der Region hat das Krankenhaus sich vorerst abgemeldet.

In mehreren Abteilungen, darunter die Intensivstation und die herzchirurgische Allgemeinstation, wurde bei Personal und Patienten Corona nachgewiesen. Eine Situation, vor der auch andere Krankenhäuser in der Region schnell stehen könnten. Wie ist denn die Lage in den Kliniken im Landkreis?

Uniklinikum Greifswald

Aus dem Greifswalder Klinikum gibt es eine klare Antwort: „Nein, die Unimedizin stand noch nicht vor einem solchen Problem. Nach wie vor würde jeder Notfall im Klinikum behandelt werden, auch Corona-Patienten. Trotzdem ist die Pandemie auch hier vielfach spürbar. Seit dem 4. Januar sind alle planbaren und verschiebbaren Eingriffe ausgesetzt, zwischenzeitlich waren die Ambulanzen geschlossen.

Besuche sind für Bekannte und Verwandte von Patienten nach wie vor untersagt. Es gab auch bereits Corona-Fälle beim Personal. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Krisenstab des Kreises und den Gesundheitsämtern war die Lage jedoch bis jetzt immer kontrollierbar.

Mehr lesen: Uni-Klinik Rostock bricht Tests für Corona-Impfstoff ab

Klinikum Wolgast

Etwas ernster stellt sich die Lage am Wolgaster Klinikum dar. Die ärztliche Direktorin des Kreiskrankenhauses, Dr. Maria Zach, sagt ganz deutlich: „Aufgrund des Personalengpasses nimmt die Altersmedizin momentan keine Patienten auf. Mit zwölf Covid-19-Patienten ist die Corona-Station fast am Limit.“

Auch der erwähnte Personalengpass hat den Ursprung in der Pandemie. „Aufgrund von infizierten Mitarbeitern ist auch am Kreiskrankenhaus Wolgast die Personaldecke äußerst dünn“, so Zach. Aktuell nimmt das Krankenhaus auch Patienten und Notfälle auf. Zach macht jedoch klar, dass sich die Lage laufend ändern könne.

Asklepios Klinikum Pasewalk

In Ueckermünde und Pasewalk, die lange Zeit mit die höchsten Inzidenzwerte im Kreis verzeichnet hatten, arbeiten die Kliniken aktuell normal. Aus dem Asklepios-Klinikum in Pasewalk heißt es auf Nachfrage: „Wir haben weder in der ganzen Klinik noch in einer einzelnen Abteilung die Versorgung der Patienten einstellen müssen.“ Aktuell arbeite man mit zwei Isolationsstationen und separaten Räumen auf der Intensivstation. Auch hier wurden einige Operation ausgesetzt, um die freien Ressourcen für mögliche Notfälle zu nutzen.

Ameos Krankenhäuser Anklam und Ueckermünde

Die Ameos-Gruppe betreibt Krankenhäuser in Anklam und Ueckermünde. Auf Nachfrage macht man hier deutlich: „Die Notfallambulanzen arbeiten vollumfänglich. Es wird kein Patient abgewiesen. Wie alle Kliniken müssen wir täglich auf die aktuelle Situation reagieren, um bei Bedarf entsprechendes Personal und Betten auf den Stationen zu haben.“ Mit entsprechenden Regeln wurde hier auf die Pandemie reagiert. So gilt unter anderem an allen Standorten ein Besucherstopp, der nur individuell ausgesetzt wird. Alle Mitarbeiter tragen FFP2-Masken und wurden entsprechend geschult.

Alle Krankenhäuser treffen darüber hinaus die Entscheidungen, wo welcher Patient behandelt wird, nicht gänzlich alleine. Bereits seit März gibt es vier Schwerpunkt-Kliniken im Land. Eine davon ist das Greifswalder Klinikum. Diese arbeiten im Cluster mit kleineren Krankenhäusern wie Wolgast, Ueckermünde, Anklam und Pasewalk zusammen.