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Uniklinik Frankfurt und Verdi einigen sich

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Am Ende von Erfolg gekrönt: An mehreren Tagen hatten die Beschäftigten der Uniklinik in den vergangenen Wochen gestreikt.
Am Ende von Erfolg gekrönt: An mehreren Tagen hatten die Beschäftigten der Uniklinik in den vergangenen Wochen gestreikt. © Renate Hoyer

Nach langen Verhandlungen steht ein Entlastungstarifvertrag für die Beschäftigten des Universitätsklinikum Frankfurt fest. Verdi ist zufrieden auch wenn es noch Luft nach oben gibt.

Dass der „Tarifvertrag Entlastung“ zu Stande kommt, darüber waren sich die Gewerkschaft Verdi und die Leitung des Universitätsklinikums Frankfurt eigentlich stets einig. Auch beim größten Teil des Werks herrschte schnell Konsens. Dass es am Ende bei den „letzten zehn Prozent“ doch so haken würde und dass die Einigung so lange auf sich warten lassen würde, hätten vielleicht nur die wenigsten gedacht. Doch seit Dienstagnachmittag steht fest: Das Uniklinikum hat einen Entlastungstarifvertrag.

Zumindest wenn es nach Verdi und der Klinikleitung geht. Zuvor müssen aber noch der Aufsichtsrat auf der einen und die Mitglieder auf der anderen Seite dem Ganzen zustimmen – oder zumindest nicht widersprechen. Denn wie Verdi-Verhandlungsführer Georg Schulze im Gespräch mit der FR erklärt, sei der 30. November als Erklärungsfrist gesetzt. Bis dahin müsse es ein Veto geben sonst gelte „Schweigen ist Zustimmung“.

Schulze und die Delegierten aus den einzelnen Berufsgruppen sind allerdings zuversichtlich, dass die Mitarbeitenden mit dem Erreichten einverstanden sein werden. Auch wenn der Verhandlungsführer sagt, dass es in manchen Bereichen noch viel zu wenig sei. Es sei aber ein Einstieg in die Entlastung und sie werde überall spürbar sein.

Spätestens ab dem 1. August 2023. Dann endet die Übergangsfrist, auf die sich beide Parteien geeinigt haben. Ab da sind beispielsweise im Pflegedienst verbindliche Personalbesetzungen in jeder Schicht sowie Anspruch auf zusätzliche freie Tage für Beschäftigte, die in unterbesetzten Schichten arbeiten müssen, vereinbart.

In der Übergangsfrist finde der Personalaufbau statt. Im nichtpflegerischen Bereich in Höhe von mindestens 70 neuen Stellen, wobei 35 von ihnen in festgelegter Stückzahl in sieben Bereichen aufgestockt werden. Die anderen 35 werden von der Klinikleitung in Absprache mit dem Personalrat besetzt.

Im pflegerischen Bereich werde ebenfalls aufgestockt. Laut Verdi-Rechnung zwischen 15 und 25 Prozent. Zudem werde in diesem Bereich ein System zum Belastungsausgleich implementiert. Wenn in einer Schicht die festgelegte Mindestbelegung beim Personal nicht erreicht werde, wird dies wie eine Art Punkt gerechnet. Geschieht dies in zehn Schichten einer Person, erhält sie einen zusätzlichen freien Tag zum Ausgleich. Im Laufe der Übergangsfrist verringere sich die Anzahl der unterbesetzten Schichten, die man für einen Ausgleichstag braucht.

Als weitere Verbesserung nennt Verdi, dass die Ausbildung insbesondere im praktischen Teil deutlich verbessert werde. Für die Zeit bis zum Inkrafttreten der Mindestpersonalbesetzungen im August erhalten alle Beschäftigten drei zusätzliche Entlastungstage, wobei zwei davon ausgezahlt werden. Vom Klinikum gab es am Dienstag noch kein Statement zur Einigung.

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