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Landeskrankenhausplanung Kliniken wollen mehr kooperieren

Fachkräftemangel, weniger Erlöse, mehr ambulante Behandlungsangebote: Diese Bedingungen bestimmen die künftige Versorgung an Krankenhäusern. Was das für Bremer Kliniken bedeutet.
23.05.2022, 20:00 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Sabine Doll
Von Sabine Doll

Das Behandlungsangebot an den Bremer Klinikstandorten wird sich verändern. "Die Erlöse gehen nicht mehr nach oben, und wir haben einen klaren Trend hin zur Ambulantisierung. Dazu kommt der Fachkräftemangel in der Pflege sowie der Ärzteschaft", sagt Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) dem WESER-KURIER. Diese Entwicklung werde sich auch in der Bremer Krankenhauslandschaft niederschlagen. Konkret bedeute das: "Es geht künftig um mehr Kooperationen der Häuser untereinander; bei Behandlungsangeboten, aber zum Beispiel auch beim Thema Ausbildung, Qualifizierung und Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten", so die Senatorin.

Dies ist das Zwischenergebnis eines Workshops, bei dem sich Vertreter der Kliniken, der Krankenhausgesellschaft und der Gesundheitsbehörde über die Zukunft der stationären Patientenversorgung ausgetauscht haben. Den Prozess mit wissenschaftlicher Begleitung hatte Bernhard Ende vergangenen Jahres angestoßen, die Ergebnisse sollen "in größeren Zügen in den neuen Landeskrankenhausplan eingepflegt werden", so die Senatorin. Das Besondere: Erstmals stimmten die Häuser zu, ihre wirtschaftlichen Leistungsdaten auszutauschen, sodass über den Neuzuschnitt vollständige Transparenz besteht. "Das ist ein großer Erfolg und eine Chance für die Kliniken, gemeinsam die Versorgungsstruktur weiterzuentwickeln anstatt in einen kannibalisierenden Wettbewerb zu gehen. Bundesweit ist das in dieser Form einmalig", so Bernhard.

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Welche Klinik bietet künftig was an? An welchen Stellen wird kooperiert? Werden Behandlungsangebote an einzelnen Standorten ganz gestrichen? Konkrete Antworten darauf gab es laut Uwe Zimmer, Geschäftsführer der Bremer Krankenhausgesellschaft, bei dem Treffen am Freitag nicht. "Wir müssen schauen, wie die Kräfte gebündelt werden können. Klar ist, dass es den Trend zur Ambulantisierung gibt. Wie dieser konkret umgesetzt wird und die Häuser künftig kooperieren können, ist Thema der nächsten Gespräche." Ambulantisierung bedeutet, dass immer mehr Behandlungen, die bisher einen längeren Klinikaufenthalt bedeuteten, ambulant oder etwa teilstationär erbracht werden. Diese ambulanten Strukturen sieht Zimmer direkt an den Kliniken angesiedelt. "Ein Grund ist, dass sich der Ärztemangel als erstes im niedergelassenen Bereich bemerkbar machen wird."

In den nächsten Wochen gehen die Kliniken in den direkten Austausch. Nach dem Ende der Sommerpause sollen die Ergebnisse laut Bernhard in großer Runde zusammengetragen werden.

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