Schwandorf
13.06.2021 - 09:31 Uhr
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Geburtshilfe in St. Barbara Schwandorf: Freistaat und Kreis decken Defizit

Nur das Krankenhaus St. Barbara Schwandorf bietet im Landkreis eine Geburtshilfestation – und schreibt damit rote Zahlen. Damit Mütter ihre Kinder weiter wohnortnah zur Welt bringen können, fangen Freistaat und Kreis das Defizit auf.

Im Kreißsaal des Krankenhauses St. Barbara kamen im vergangenen Jahr 672 Kinder zur Welt. Der Bestand der Geburtshilfestation ist durch die Defizitübernahme auch weiterhin gesichert.

Leider ist es keine Selbstverständlichkeit mehr, dass Krankenhäuser Geburtshilfestationen vorhalten. Die Barmherzigen Brüder hatten schon bei der Übernahme des Krankenhauses St. Barbara von der Niederbronner Schwestern angekündigt, die Geburtshilfe in der Kreisstadt zu erhalten – trotz eines drohenden Defizits. Das wird mittlerweile ausgeglichen.

Der Freistaat legte ein "Zukunftsprogramm Geburtshilfe" auf. Das ermöglicht es Landkreisen und kreisfreien Städten, die Defizite kleinerer Geburtshilfestationen, in denen pro Jahr zwischen 300 und 800 Kinder zur Welt kommen, finanziell auszugleichen. Der weitaus größte Teil des Zuschusses stammt aus der Kasse des Freistaats. Voraussetzung ist allerdings, dass der Landkreis seinen Teil beisteuert.

Förderung bleibt

Das will er auch künftig tun. Jedenfalls regte sich in der Sitzung des Kreisausschusses kein Widerstand, als Landrat Thomas Ebeling die Zahlen vorlegte. Demnach löste der Kreis mit seinem Anteil von rund 118000 Euro einen Gesamtzuschuss von 788 539,58 Euro aus, der damit das komplette Defizit der Geburtshilfeabteilung des Krankenhauses St. Barbara auffangen konnte. "Wir sind froh, dass es am Krankenhaus noch eine Geburtshilfe gibt", sagte Ebeling, "wir sollten die Förderung beibehalten." Zumal mit einer überschaubaren Summe viel Geld aus dem bayerischen Staatssäckel in den Landkreis geholt werden könne. Nämlich rund 670000 Euro für das Jahr 2019, in dem im Krankenhaus 676 Kinder das Licht der Welt erblickten.

Der Kreistag hatte sich im März 2018 bereiterklärt, das Defizit des Krankenhauses St. Barbara in diesem Bereich auszugleichen. Dabei bleibt es. Den Zuwendungsbescheid hatte Ebeling im Januar an den Geschäftsführer des Schwandorfer Krankenhauses, Klinik, Dr. Martin Baumann, und die Chefärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Dr. Susanne Merl, übergeben.

Schwandorf29.01.2021

Zuschuss für Hebammen

Aus dem gleichen Förderprogramm des Freistaats werden auch Hebammen seit November 2018 bezuschusst. Rund 25 Hebammen, die in der Geburtshilfe oder in der Wochenbettversorgung tätig sind, wurden mit einem monatlichen Zuschuss finanziell unterstützt. Dafür gab der Landkreis im vergangenen Jahr Eigenmittel von rund 4600 Euro aus. Der Freistaat legte über 27 000 Euro drauf, so dass rund 32 000 Euro ausbezahlt worden seien, wie Ebeling dem Ausschuss mitteilte.

Schwandorf03.01.2021
Hintergrund:

Geburten in St. Barbara

  • Im Krankenhaus St. Barbara in Schwandorf kamen im vergangenen Jahr 672 Babys zur Welt. Das teilte Pressesprecherin Marion Hausmann mit.
  • 324 Mädchen und 348 Buben wurden hier geboren. Das Schwandorfer Krankenhaus ist das einzige im Landkreis mit einer Geburtshilfe-Station.
  • Um die Mütter und Kinder kümmern sich am Krankenhaus 15 freiberufliche Hebammen.
 
 

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