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Rathenow

Havelland-Kliniken eröffnen Alterstraumazentrum

Beschäftigte des Alterstraumazentrums im neuen Therapieraum, von links Christoph Thiemann, Ines Soós, Belal Othman, Jenny Redegeld, Susanne Müller und Marcus Stoffregen.

Beschäftigte des Alterstraumazentrums im neuen Therapieraum, von links Christoph Thiemann, Ines Soós, Belal Othman, Jenny Redegeld, Susanne Müller und Marcus Stoffregen.

Rathenow. Die Havelland-Kliniken beginnen in Rathenow mit einem Projekt, das in der ganzen Region einzigartig ist. Ein Alterstraumazentrum (ATZ) nimmt die Arbeit auf, das sich nach einem genau festgelegten Konzept um ältere Patientinnen und Patienten kümmern soll. Das Stichwort lautet „Interdisziplinäre Versorgung.“

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Die Hauptrollen spielen dabei Belal Othman (Facharzt für Traumatologie) und Manuel Cossa (Facharzt für Geriatrie), die beide schon seit vielen Jahren in den Havelland-Kliniken tätig sind. Spezielle Pflegekräfte sind extra ausgebildet worden. Dazu kommen je nach Bedarf Fachkräfte von Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Pychologie und Sozialdienst.

Eine Beinschiene und ein Schulterstuhl für die Reha sind neu angeschafft worden

Eine Beinschiene und ein Schulterstuhl für die Reha sind neu angeschafft worden.

Es gehe vor allem darum, die unterschiedlichen Fachkompetenzen miteinander zu verknüpfen, erklärt Jörg Grigoleit, Geschäftsführer der Havelland-Kliniken. Gerade bei der älteren Bevölkerung könne es Unfälle oder andere komplizierte Fälle geben, die bei einem Klinikaufenthalt eine intensive Betreuung brauchen.

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Ärzte und Personal seien schon da. Das ATZ solle nun deren engstmögliche Zusammenarbeit garantieren, um bestmögliche Ergebnisse zu erreichen. Das Alterstraumazentrum sei ein Alleinstellungsmerkmal, so etwas gebe es in der Region noch nicht. Die Prozesse würden enger verknüpft. Täglich werde es eine gemeinsame Visite geben.

Ältere Bevölkerung wächst

Belal Othman zitiert Analysen, nach denen im Land Brandenburg bis 2025 der Bevölkerungsanteil der über 65-jährigen Menschen um 27 Prozent und der über 80-Jährigen sogar um 52 Prozent wachsen soll. Bis 2030 werde für die Alterstraumatologie eine Zunahme der Frakturen (Brüche) um 37 Prozent voraus gesagt.

Typische unfallchirurgische Fälle bei Menschen über 70 Jahren sind hüftgelenksnahe Knochenbrüche, Schulter- und Oberarmfrakturen, Wirbelkörperverletzungen, Beckenbrüche und Unterarmfrakturen. Möglich sind auch plötzliche, starke Zunahmen von degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates.

Hilfsmittel für die Ergotherapie

Hilfsmittel für die Ergotherapie.

Besonders zu beachten sind in solchen Fällen natürlich weitere Erkrankungen, die vor allem bei älteren Menschen auftreten. Das können Diabetes, Kreislauferkrankungen oder auch eine geistige Desorientierung sein, deren Ursache die abrupte Änderung der Lebenssituation ist.

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Eine kürzere Verweildauer im Krankenhaus wird angestrebt. Mit einer Steigerung der Zufriedenheit von Patienten und Angehörigen wird gerechnet. Das ATZ nimmt jetzt seine Arbeit auf. Bis zum Ende dieses Jahres sollen die Abläufe so eingespielt sein, dass die Reife für das Zertifizierungsverfahren erreicht ist.

Besteck mit Schaumgummigriff, das sich mit schwachen Händen besser halten lässt

Besteck mit Schaumgummigriff, das sich mit schwachen Händen besser halten lässt.

Wie Geschäftsführer Jörg Grigoleit sagt, wird in den Havelland-Kliniken gegenwärtig intensiv an einem Entwicklungskonzept für die nächsten vier bis fünf Jahre gearbeitet. Es gehe darum, ein eigenes „Leitportfolio“ zu erarbeiten, das zur Fortschreibung des Landeskrankenhausplanes passt, dessen Fortschreibung gegenwärtig läuft. Für den Standort Rathenow hat er weitere Neuerungen angekündigt, die demnächst vorgestellt werden.

Von Bernd Geske

MAZ

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