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Gesundheit Nordhessen: Überraschendes Aus für Klinik-Chef Honsel

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Karsten Honsel, GNH-Vorstandsvorsitzender und KSM-Geschäftsführer, Kassel School of Medicine, Gesundheit Nordhessen Holding, Klinikum Kassel, Krankenhäuser, Foto: GNH
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Diese Trennung überrascht selbst Kenner der heimischen Krankenhaus-Branche: Die Gesundheit Nordhessen Holding (GNH) trennt sich von Klinik-Chef Karsten Honsel. Die Gründe sind unklar.

Aktualisiert um 20 Uhr - Überraschende Trennung an der Spitze der Gesundheit Nordhessen Holding AG (GNH): Vorstandsvorsitzender Karsten Honsel wird bereits zum 31. Mai die GNH verlassen. Aufsichtsrat und Honsel hätten sich darauf geeinigt, „nachdem kein Einvernehmen über einen Folgevertrag für den Vorstandsvorsitz ab 1. März 2020 erzielt werden konnte“. 

Das teilte das Unternehmen am Freitag mit, ohne Gründe zu nennen, warum die von vielen längst erwartete Vertragsverlängerung geplatzt ist. Honsel scheide „in gegenseitigem Einvernehmen“ aus der Gesellschaft aus und lege auch seine Ämter in den Beteiligungsgesellschaften nieder, hieß es lediglich. Mehr wollten die GNH und die Stadt Kassel, die 92,5 Prozent der GNH-Anteile hält, auf Anfrage nicht zum plötzlichen Abschied des Holding-Chefs sagen. Auch Honsel selbst wollte dazu nicht weiter Stellung nehmen. 

Als Nachfolger von Gerhard M. Sontheimer hat Karsten Honsel im März 2015 den Vorstandsvorsitz bei der rund 4800 Mitarbeiter zählenden GNH in Kassel übernommen. Zudem ist der 56-Jährige seither auch Geschäftsführer der Klinikum Kassel GmbH, der Kreiskliniken Kassel GmbH und der Krankenhaus Bad Arolsen GmbH, der ZMV Medizinisches Versorgungszentrum GmbH (Kassel) sowie der Medizin-Uni (Kassel School of Medicine). 

Nach HNA-Informationen überrascht die Nachricht seines Weggangs die Belegschaft sowie die Politik in Stadt und Kreis. Honsel gilt als umgänglich und ausgleichend. In seinen vier Jahren als Vorsitzender arbeitete die GNH skandalfrei und weitgehend geräuschlos, brachte erhebliche Investitionen auf den Weg, etwa für das 38,8 Millionen Euro teure Zentrum für seelische Gesundheit in Kassel und den auf 37 Millionen geschätzten Klinikneubau in Hofgeismar. Bisher stimmte auch die Wirtschaftlichkeit. 

Die GNH schloss 2017 zum neunten Mal in Folge ein Geschäftsjahr mit schwarzen Zahlen ab. Zunehmend sollen jedoch die Ergebnisse der Kreiskliniken Probleme bereiten. Ob die Zahlen für 2018 ebenfalls positiv sind, bleibt also abzuwarten. Dass die Vertragsverlängerung nur an Gehaltsvorstellungen scheiterte, ist indes schwer denkbar: Honsels jährliche Bezüge belaufen sich insgesamt auf rund 370 000 Euro.

Update vom 18.09.2019: Wenige Monate nach dem Aus von Klinik-Chef Honsel wurde im September bekannt, dass die Gesundheit Nordhessen Holding (GNH) und die medizinische Versorgung in der Region neu strukturiert werden. Für die Klinik in Wolfhagen bedeutet das die Schließung.

Update vom 19.09.2019: Sowohl aus Wolfhagen als auch aus dem Landkreis Kassel wurden die Pläne für die Schließung der Klinik in Wolfhagen kritisiert. 

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