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Gesundheit

Ameos hält an Plänen für Reha–Klinik am Haff fest

Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Seit 2021 gibt es die Idee zum Bau einer Reha–Klinik in Ueckermünde. Doch ist das Projekt des Ameos–Klinikums überhaupt noch aktuell?
Veröffentlicht:16.03.2023, 06:00

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Will das Ameos–Klinikum in Ueckermünde noch eine Reha–Klinik in Haffnähe bauen? Diese Frage stellten sich Stadtvertreter und Ausschüsse, als sie in den vergangenen Wochen über eine Wohnbebauung am Kanalweg diskutierten. Denn sie hatten schon lange nichts mehr von den Ameos–Plänen vernommen, die 2021 erstmals öffentlich wurden. Einige Abgeordnete vermuteten sogar, dass die Einrichtung das Vorhaben von rund 40 Millionen Euro auf Eis gelegt hat, weil es keine Fördermittel gibt.

„Einmalig in Deutschland“

Doch das Klinikum hält immer noch an dem Projekt fest, betonte der Regionalgeschäftsführer von Ameos Nord, Stephan Freitag, in der jüngsten Sitzung der Ueckermünder Stadtvertreter. Zusammen mit Jeffrey Latza, Assistent der Krankenhausleitung in Anklam, erläuterte Freitag den Stadtvertretern, wie es momentan um das Projekt steht. Ameos plane demnach die Umsetzung der Reha–Klinik mit 200 Betten noch immer am Kanalweg. Die Plätze seien für verschiedene Patienten gedacht. 30 Betten sollten Patienten mit pneumologischen Erkrankungen (Lungenerkrankungen) vorbehalten sein. Ganz neu beabsichtige Ameos, zehn Betten für die pneumologische Frührehabilitation zu integrieren. Dabei würden Patienten wieder das eigenständige Atmen erlernen und im Anschluss gesundheitlich so weit hergestellt sein, dass sie in die klassische Rehabilitation wechseln könnten. „Das wäre einmalig in Deutschland“, betonte Freitag.

Entscheidung bis Mitte des Jahres

Vor zwei Jahren habe es aus Kreisen der Landesregierung geheißen, es könne eine Förderung für das Projekt geben, erinnerte er. Jetzt sehe Ameos bei der Landesregierung eher eine ablehnende Haltung. „Wir prüfen gerade, wie wir weiter verfahren“, sagte der Regionalgeschäftsführer. Man sei mit dem Ministerium im Gespräch. Von dem Ergebnis hänge ab, wie das Projekt mit 120 neuen Arbeitsplätzen umgesetzt wird. Denn man müsse die Gesamtfinanzierung des Projekts hinbekommen. Bis Mitte des Jahres solle ein Ergebnis vorliegen.

Es habe nur nach außen den Anschein, dass Ameos die Pläne für die Kurklinik nicht weiter verfolgt, betonte Jeffrey Latza. In all den Monaten habe es regen Schriftverkehr mit dem Ministerium und vielen anderen Stellen gegeben. Der sei in einem dicken Ordner verstaut.

Geänderte Richtlininen

Stadtvertreter Holm Kolata (Die Linke) meinte, dass sich 2022 Richtlinien geändert hätten und das Projekt damit zu spät komme. Ameos sei aber die einzige Klinik, die so ein Projekt in Norddeutschland entwickele, entgegnete Freitag. An den notwendigen Fallzahlen werde das Projekt auch nicht scheitern, ergänzte Jeffrey Latza. Man sei in der Bedarfsanalyse von einem Einzugsgebiet von 280 Kilometern ausgegangen.

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Schon im Jahr 2021 hatte Stephan Freitag von hervorragenden Bedingungen für die Genesung und Erholung der Patienten gesprochen. Denn Ueckermünde biete eine gute Lage am Haff, eine einzigartige Naturlandschaft und eine historische Altstadt. Die Reha–Klinik soll auf dem Gelände am Kanalweg entstehen, wo sich früher eine Zweigstelle des Berufsförderungszentrum (BFZ) befand. Das ruinöse Gebäude wurde 2019 abgerissen.