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Erding-Zulage: Mehr Geld für Klinikum-Personal

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Für eine bessere Versorgung und um lange Wege zu vermeiden, fordert die CSU-Kreistagsfraktion die Einrichtung einer Pädiatrie.
Künftig gibt es für die meisten Mitarbeiter 135 Euro zusätzlich dank der Erding-Zulage. © Hans Moritz

Die Ballungsraumzulage wird von der Erding-Zulage abgelöst. Dadurch bekommen mehr Klinik-Angestellte mehr Geld. Das soll Abwanderungen nach München verhindern.

Erding – Rund 1100 Mitarbeiter des Klinikums und seiner Tochter ProMed erhalten ab Januar mehr Geld. Der Klinikausschuss hat die Erding-Zulage, die sich am Lohnzuschlag der Landeshauptstadt orientiert, gestern beschlossen. Er folgt einem Beschluss des Kreisausschusses für alle Angestellten der Kreisverwaltung (wir berichteten).

Die Erding-Zulage löst die erst im Juli dieses Jahres beschlossene Ballungsraumzulage ab. Statt 126 erhalten die meisten Angestellten 135 Euro. Die München-Zulage bringt 270 Euro. Die Klinik-Bediensteten erhalten lediglich die Hälfte, dafür ist der Kreis der Empfänger größer, informierte Landrat Martin Bayerstorfer (CSU). Die Ballungsraumzulage erhielten nur Personen, deren Dienst- und (!) Wohnsitz in einem vom Staat festgelegten Gebiet rund um München liegen. Im Erdinger Land ist das nicht einmal ein halbes Dutzend Gemeinden. „Wir haben das Landratsamt für alle als Dienstort festgelegt, sodass die neue Zulage bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze für alle gilt“, so Bayerstorfer. Am Klinikum sind es knapp 1000 von 1080 Beschäftigten, bei der ProMed alle 120. Insgesamt kostet das den Landkreis jährlich 1,4 Millionen Euro extra.

Zulage soll Abwanderungen nach München verhindern

Dennoch war der Ausschuss einstimmig dafür – zur Deckung der hohen Lebenshaltungskosten, als Anerkennung, Lockmittel für neue Kräfte und Instrument, das Abwanderungen vor allem an Münchner Kliniken verhindern soll.

Bayerstorfer und Klinikchef Dr. Dirk Last sind mit 2019 zufrieden. Man halte den Wirtschaftsplan nahezu punktgenau ein. Bis Ende Oktober seien 13 800 Patienten stationär aufgenommen worden – genauso viel wie im Vorjahr und im Jahresplan. „Das ist sehr erfreulich“, so Bayerstorfer.

Keine Leistungssteigerung für 2020 zu erwarten

Der Ausschuss verabschiedete den Wirtschaftsplan für 2020. Heuer erwartet Last betriebliche Erlöse von 71,2 Millionen Euro. Das Defizit werde mit 2,4 Millionen Euro wie kalkuliert ausfallen. Nächstes Jahr will er 77,4 Millionen Euro erlösen. Das Defizit werde aber auf 6,7 Millionen Euro steigen. Rechne man die neue Erding-Zulage sowie die Baumaßnahmen heraus, wolle man wieder bei roten 2,4 Millionen Euro landen.

Leistungssteigerungen sind nach den Worten Lasts nur bedingt zu erwarten, „weil wir 2020 keine neue Fachabteilung oder Ähnliches bekommen“. Dennoch wolle man zulegen – etwa durch optimierte Abläufe.

Investitionen in Erding und Dorfen

Auch der Personalaufbau geht nach den Worten Bayerstorfers weiter. 682 Vollzeitstellen sind es derzeit, 707 sollen es in einem Jahr sein. Das Gros, 18 Vollzeitstellen, entfällt laut Pflegedirektorin Gertrud Friess-Ott auf ihren Bereich.

Knapp drei Millionen Euro will der Landkreis in beide Häuser investieren. In Erding wird 2020 das Personalwohngebäude brandschutzsaniert. Hinzu kommt der Umzug zweier Abteilungen. In Dorfen wird das Dach abgedichtet. 3,6 Millionen Euro sind für Beschaffungen eingeplant: 1,45 Millionen Euro für ein neues MRT, 700 000 Euro für ein CT, 350 000 Euro für ein Röntgengerät und 400 000 Euro für neue Betten. Und der Landkreis wird die Klinikumsdarlehen übernehmen – insgesamt rund 8,3 Millionen Euro.

Hans Moritz

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