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Finanzierung die entscheidende Frage

Keine Entscheidung für Krankenhaus-Standort im Westerwald

Noch ist nicht entschieden, welches Ziel die Krankenwagen künftig im Westerwald ansteuern.

Noch ist nicht entschieden, welches Ziel die Krankenwagen künftig im Westerwald ansteuern.

sz Kreis Altenkirchen. Mit großer Spannung ist im Westerwald der gestrigen Aufsichtsratssitzung der DRK-Trägergesellschaft Süd-West entgegengefiebert worden, erwarteten viele bei diesem Treffen doch eine konkrete Entscheidung, was den Standort des Krankenhaus-Neubaus angeht. Wer darauf gehofft hatte, wurde enttäuscht. Weiterhin steht nicht fest, ob die neue Klinik bei Hachenburg oder eher im Bereich Ingelbach/Giesenhausen gebaut wird.

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Beim weiteren Vorgehen zum geplanten Neubau eines gemeinsamen Krankenhauses im Raum Altenkirchen/Hachenburg „spielt die Finanzierung des Baus die entscheidende Rolle“, wird Rainer Kaul, Präsident des DRK-Landesverbands Rheinland-Pfalz und Aufsichtsratsvorsitzender, in einer Pressemitteilung zitiert. „So intensiv die Diskussion um den möglichen Standort auch geführt wird – erst muss die Finanzierung stehen.“ In dem geplanten Neubau sollen die Kliniken der beiden Häuser zusammengeführt, die vorhandenen Möglichkeiten konzentriert und gegebenenfalls um neue Aufgaben ergänzt werden.

Zwischen allen Beteiligten im Aufsichtsrat herrscht demnach Einigkeit darüber, dass der Neubau sowohl für Patienten als auch für die gegenwärtigen und künftigen Mitarbeiter attraktiver sein wird, als die beiden bisherigen Standorte jeweils für sich gesehen.

Mit der Suche nach einem geeigneten Platz für den Neubau war das Institut für betriebswirtschaftliche und arbeitsorientierte Beratung GmbH (BAB Institut), Bremen/Hamburg, beauftragt worden. So sollte nach Angaben des Krankenhaus-Trägers eine transparente, offene und neutrale Bewertung möglich sein. Um die möglichen Standorte vergleichbar zu machen, wurde ein umfassender Kriterienkatalog erarbeitet und im August vorgestellt. Er fand die Zustimmung des erweiterten Kuratoriums sowie der an dieser Sitzung teilnehmenden Mitarbeiter-Vertreter und Gäste aus der Politik.

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In der vom BAB-Institut im September vorgestellten Standort-Präsentation waren 16 mögliche Standorte untersucht worden, sechs davon kamen in die engere Wahl. Die Empfehlung von BAB war ein Standort am Ortsausgang von Hachenburg in Richtung Altenkirchen, für den es insgesamt drei Grundstücke gibt. An zweiter Stelle folgte ein Grundstück am Bahnhof Hattert, danach eines am Bahnhof Ingelbach. Alle drei Standorte liegen insgesamt nur 7 Kilometer auseinander.

Ausschlaggebend für die Präferenz des Standortes Hachenburg ist die zu versorgende Bevölkerung im 20-Minuten-Fahr-Radius um die Standorte. Hier liegt Hachenburg mit 171 038 Einwohnern an der Spitze, gefolgt von Hattert mit 162.708 Einwohnern und dem Grundstück in Ingelbach mit 160 267 Einwohnern.

Die Empfehlung des BAB-Instituts wurde in den darauffolgenden Wochen öffentlich unterschiedlich diskutiert: Es ist logisch, dass die Politiker und sonstigen Beteiligten in Hachenburg mit diesem Vorschlag zufrieden waren, die in Altenkirchen favorisierten den Bahnhof Ingelbach als künftigen Standort. Sowohl Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler als auch Landrat Dr. Peter Enders hatten erhebliche Zweifel an der Akzeptanz eines Standorts bei Hachenburg geäußert.

„Da für die Finanzierung eine Förderung in notwendiger erheblicher Höhe der geplanten Errichtungskosten von rund 100 Mill. Euro (für rund 300 Betten) erforderlich ist, haben wir die Geschäftsführung beauftragt, nun zügig mit dem Ministerium die Förderhöhe und den Versorgungsauftrag abzuklären“, so Rainer Kaul.

„Gutachten und Empfehlung des BAB-Instituts sind für den Aufsichtsrat nachvollziehbar. Deshalb haben wir die Geschäftsführung ebenfalls beauftragt, alle notwendigen Schritte für eine Entscheidung und zügige Umsetzung in die Wege zu leiten“, fasst der Aufsichtsratsvorsitzender die Ergebnisse der Sitzung zusammen.

„Wir erwarten ein verkehrs- und leitungsmäßig vollständig erschlossenes Grundstück einschließlich eines Bahnhaltepunkts“, formuliert Geschäftsführer Bernd Decker die Anforderungen deutlich. „Dieses soll für den Neubau kostenfrei zur Verfügung stehen.“

SZ

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