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40 Millionen werden in Notaufnahme und Intensivstation investiert

So empfängt das Klinikum bald seine Besucher

Bielefeld (WB). Auf der »Wunschliste« des Klinikums Bielefeld steht der Erweiterungsbau seit langem. Jetzt liegen konkrete Pläne vor. 2021 soll Baubeginn sein.

Michael Schläger

Ein lang gezogenes Forum soll die Besucher des Klinikums Bielefeld empfangen, wenn der Erweiterungsbau für Intensivstation und Notaufname fertiggestellt ist. Erkennbar ist die Brücke, die vom Hubschrauberlandeplatz zur Aufnahme führt.
Ein lang gezogenes Forum soll die Besucher des Klinikums Bielefeld empfangen, wenn der Erweiterungsbau für Intensivstation und Notaufname fertiggestellt ist. Erkennbar ist die Brücke, die vom Hubschrauberlandeplatz zur Aufnahme führt. Foto: HDR (Visualisierung)

Das Düsseldorfer Architekturbüro HDR hat den Zuschlag für die Planung des Bauwerkes erhalten, in dem künftig die Notaufnahme und die Intensivstation des Klinikums aufgenommen werden sollen. Die Intensivstation soll von 40 auf 50 Plätze anwachsen. Das Personal in der Notaufnahme, in der aktuell 22 Pflegkräfte und zwölf Ärzte arbeiten, soll um 20 Vollzeitkräfte verstärkt werden.

»Der Eingangsbereich des Klinikums wird mit dem Neubau nach vorn gezogen«, erläutert Klinikum-Geschäftsführer Michael Ackermann. Geplant sei auch eine Brückenverbindung, die vom Hubschrauberlandeplatz über den Eingangsbereich zur Notaufnahme führen wird. Außerdem wird eine Aufnahmestation eingerichtet. Demjenigen, der etwa erst am frühen Abend aufgenommen wird, muss nicht mehr sofort ein Bett auf der Fachstation besorgt werden. Nach den bisherigen Berechnungen wird der Erweiterungsbau 40 Millionen Euro kosten und damit mehr als die Hälfte der Summe umfassen, die das Klinikum in den nächsten Jahren investieren will.

Aktuell werden an der Rosenhöhe die Stationen saniert

Errichtet werden soll auch ein Studierendenhaus mit Unterrichtsträumen und Laborplätzen für die Medizinstudenten, die ab 2021 ihr Studium an der Uni Bielefeld aufnehmen. Hierfür sind rund zehn Millionen Euro vorgesehen. Gemeinsam mit dem Klinikum Lippe und dem Klinikum Bethel bildet das Klinikum Bielefeld das künftige Universitätsklinikum OWL. Ein entsprechender Vertrag mit der Universität Bielefeld ist im Juli unterzeichnet worden. »Vom ersten Semester an wird es eine klinische Präsenz der Studierenden geben«, so Ackermann.

Auch in den beiden zurückliegenden Jahren ist kräftig investiert worden. 35 Millionen Euro flossen in die medizinische und bautechnische Infrastruktur des Klinikums mit seinen drei Standorten in Mitte, an der Rosenhöhe und in Halle. Aktuell werden an der Rosenhöhe die Stationen saniert. Von 2021 an werden dort die Patientenzimmer mit eigenen Bädern ausgestattet. Angeschafft wurden auch neue Elektrobetten, Gammakameras zu Verbesserung der bildgebenden Verfahren und ein Linearbeschleuniger, der in der Strahlentherapie eingesetzt wird.

Großes Thema für das Klinikum bleibt die Personalgewinnung

Neu am Klinikum Mitte ist die Einrichtung des Viszeralmedizinischen Zentrums. Durch die Zen­tralisierung der Klinik für Viszeralmedizin und der Klinik für Gastroenterologie arbeiten jetzt Experten für die Erkrankungen des Bauchraums und der Verdauungsorgane zusammen. Angestrebt wird auch eine Zertifizierung als Darmkrebszentrum.

Ein großes Thema für das Klinikum bleibt die Personalgewinnung. Das Klinikum beschäftigt insgesamt 2700 Mitarbeiter. Die Zahl der Vollzeitstellen ist um 86 gestiegen, davon 25 im Bereich der Pflege. Pflegedirektorin Christiane Höbig verweist aber auch auf bürokratische Hürden. So schreibe die neue Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung bestimmte Stationsbesetzungen vor. Dies zu organisieren, mache aber den Einsatz von acht Kräften vor.

Bei der Nachwuchsgewinnung geht das Klinikum neue Wege: Am 14. September ist ein Bewerbertag geplant. Interessenten sind von 10 bis 16 Uhr willkommen.

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