Gesundheit - Düsseldorf:Gutachten: Zu viele Krankenhäuser in NRW-Ballungszentren

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Ballungszentren in Nordrhein-Westfalen, vor allem das Rhein-Ruhr-Gebiet, sind einem Gutachten zufolge mit Krankenhäusern überversorgt. Ländliche Gebiete seien dagegen medizinisch teils unterversorgt. Das geht aus dem Gutachten "Krankenhauslandschaft Nordrhein-Westfalen" hervor, das Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Donnerstag in Düsseldorf vorstellte.

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Ballungszentren in Nordrhein-Westfalen, vor allem das Rhein-Ruhr-Gebiet, sind einem Gutachten zufolge mit Krankenhäusern überversorgt. Ländliche Gebiete seien dagegen medizinisch teils unterversorgt. Das geht aus dem Gutachten "Krankenhauslandschaft Nordrhein-Westfalen" hervor, das Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Donnerstag in Düsseldorf vorstellte.

Die Autoren empfehlen zwar nicht ausdrücklich die Schließung von Kliniken, fordern aber eine komplett neue Planungsstruktur. So solle künftig nicht mehr die Bettenzahl als Richtgröße dienen, sondern die Krankenhäuser sollten in Leistungsbereiche eingeteilt werden. Damit würden sich einzelne Kliniken dann auf Leistungen wie etwa Blinddarm- oder Hüftoperationen spezialisieren. Weiterhin solle aber der Grundsatz gelten, dass jeder Bürger in NRW bei Notfällen innerhalb von 30 Minuten ein Krankenhaus erreichen können muss, sagte Laumann.

Medizinische Überversorgung bedeutet dem Gutachten zufolge nicht automatisch auch eine gute Qualität. Etliche Kliniken bieten demnach Eingriffe an, in denen sie wenig Praxis haben. So habe es 2017 in NRW mehr als 30 000 Operationen für Kniegelenk-Prothesen an 233 Krankenhäusern gegeben. Mehr als die Hälfte dieser Eingriffe sei aber in Häusern erfolgt, die weniger als 100 solcher Fälle im Jahr hätten. "Das sind im Schnitt nicht einmal zwei Operationen pro Woche", sagte Laumann.

In NRW gibt es nach Angaben der Krankenhausgesellschaft NRW aktuell rund 340 Krankenhäuser mit insgesamt mehr als 118 000 Betten.

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