Ver.di Kundgebung | Bildquelle: RTF.1

Metzingen:

Ver.di Kundgebung gegen die Privatisierung der Kreiskliniken

Stand: 30.04.19 17:34 Uhr

Die Entscheidung ist gefallen - Die Reutlinger Kreiskliniken bekommen ab dem nächsten Jahr ein externes Management. Diesen Beschluss fällte am Montag der Kreistag in Metzingen. Die Anwesenden verabschiedeten den Managementvertrag mit 41 Stimmen dafür, 19 dagegen, und einer Enthaltung. Vor der Abstimmung hatte die Gewerkschaft ver.di zur Kundgebung vor der Stadthalle Metzingen gerufen.


Der Andrang in und um die Metzinger Stadthalle war groß, das Interesse an der öffentlichen Kreistagsitzung, in der über die Zukunft der Reutlinger Kreiskliniken abgestimmt wurde, ebenso. Die Befürchtungen der Privatisierungsgegner, die vor der Sitzung die Zeit nutzten ihre Position klarzustellen, fasste der Geschäftsführer von Ver.di im Bezirk Fils- Neckar-Alb, Benjamin Stein, kurz zusammen. Durch die Privatisierung der Kreiskliniken würden sich die Arbeitsbedingungen und die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung verschlechtern.

Daran ändert für Stein auch die an diesem Tag abzustimmenden Option des Managementvertrags nichts. Durch die Privatisierung des Managements würde dieses nur versuchen, kostensparender zu arbeiten. Da der größte Kostenfaktor in einer Klinik das Personal sei, würde dies zu Stellenstreichungen führen, so Stein.

Gegen die Privatisierung, wenn auch nur im Bereich des Managements, sprachen sich auf dem Podium, außer Benjamin Stein, auch DGB Regionssekretär Moritz Stiepert und Karsten Heinrich, der Gesamtbetriebsratvorsitzende der Kreiskliniken Reutlingen, aus.

Ebenfalls als Redner vertreten war Landrat Thomas Reumann, der die Anwesenden dazu aufrief, sich der Entscheidung zum Managementvertrag, zugunsten einer nachhaltigen Finanzpolitik, anzuschließen. Durch den Managementvertrag würde sich - laut ihm - nichts ändern. Die Entscheidungsstrukturen, die Abläufe sowie die Eingruppierung der Mitarbeiter würden gleich bleiben.

Die Sorgen und Ängste der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreiskliniken hinsichtlich des Managementwechsels nehme er sehr ernst, betonte Landrat Reumann im Interview. Die drei Jahre, für die der Managementvertrag zunächst in Kraft treten soll, sieht er als Zeit der Beobachtung, an deren Ende dann eine erneute Entscheidung stehe. Reumann betonte weiter, dass die Beteiligung von Landkreis, Kreistag und Aufsichtsrat gleich bliebe.

In einem Punkt waren sich Reumann und Stein völlig einig, beide betonten in ihren Reden: "Gesundheit solle keine Ware werden!"

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