Kriminalität - Fulda:Klinikum Fulda lässt Vorwürfe gegen Ex-Chefarzt untersuchen

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Ein Wegweiser vor dem Haupteingang des Klinikums Fulda. Foto: picture alliance / dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Fulda/Frankfurt (dpa/lhe) - Die Ermittlungen wegen Betrugsvorwürfen im hessischen Krankenhauswesen haben auch das Klinikum Fulda erreicht. Dort soll ein ehemaliger Chefarzt Leistungen nicht korrekt abgerechnet haben, man habe eine Kanzlei mit der Klärung des Vorwurfs beauftragt, teilte die gemeinnützige Aktiengesellschaft am Dienstag mit. Zur Zahl der möglichen Fälle und der Schadenssumme äußerte sich das Klinikum nicht.

Im Rahmen einer internen Untersuchung solle den strafrechtlich relevanten Vorwürfen auf den Grund gegangen und der schnelle Abschluss der staatsanwaltlichen Ermittlungen durch objektive Untersuchungsergebnisse gefördert werden, erklärte die Klinikleitung. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt bestätigte die Ermittlungen. Der Beschuldigte soll zwischen Januar 2014 und Juli 2017 gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hessen Ermächtigungsleistungen abgerechnet haben.

Ermächtigungen erhalten zum Beispiel Ärzte in Krankenhäusern, die ambulante Leistungen anbieten wollen. "Ein ermächtigter Arzt muss seine Leistungen grundsätzlich persönlich erbringen", erklärte ein Sprecher der Zentralstelle für Medizinwirtschaftsstrafrecht (ZMS). Der Beschuldigte soll - über eine gesetzlich zulässige Vertretung hinaus - regelmäßig Ärzte des Klinikums herangezogen haben, um seine Leistungen zu erbringen. "Dies hätte zur Folge, dass diese Leistungen nicht gegenüber der KV Hessen hätten abgerechnet werden dürfen", sagte der Sprecher.

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt führt schon länger Verfahren um zu prüfen, ob bei Abrechnungen von Krankenhausleistungen Straftaten begangen worden sind. Die Ermittlungen richten sich nicht nur gegen Verantwortliche von Krankenhäusern in Hessen. Teilweise geht es auch um Mediziner, die in Kliniken tätig sind und ärztliche Leistungen betrügerisch abgerechnet haben sollen.

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