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Gesundheitsvorsorge

Dresden braucht 400 Millionen für das Städtische Klinikum

Aus dem Krankenhaus Neustadt soll ein „Gesundheitsquartier der Generationen“ werden.

Aus dem Krankenhaus Neustadt soll ein „Gesundheitsquartier der Generationen“ werden.

Dresden. Stadtverwaltung und Klinikleitung wollen die somatischen Betten des Städtischen Klinikums Dresden bis 2035 am Standort Friedrichstadt konzentrieren. Dieses Krankenhaus soll von derzeit 900 auf 1100 Betten erweitert werden. Am Standort Bühlau soll ein Zentrum für psychische Gesundheit mit 220 psychiatrischen Betten entstehen.

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Das bisherige Krankenhaus Neustadt soll ab 2035 zu einem „Gesundheitsquartier der Generationen“ entwickelt werden. Das ist das Präferenzszenario für die Zukunft des städtischen Eigenbetriebes, erläuterten Sozialbürgermeisterin Kris Kaufmann (Die Linke) und der Kaufmännische Direktor Marcus Polle vor einer Expertenanhörung am heutigen Mittwoch.

Kontroverse politische Debatte erwartet

Bis 2035 werde das Städtische Klinikum eine stationäre Versorgung in Neustadt anbieten, so Polle. Dann sollen in dem Klinikkomplex ein Notfallzentrum mit stationären Betten, ambulante Angebote, aber auch Pflege- und Wohnangebote etabliert werden. Es gehe darum, aus einem zufällig entstandenen „Gemischtwarenladen“ einen qualifizierten medizinischen Anbieter zu entwickeln, erklärte die Sozialbürgermeisterin.

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Die Umsetzung des Szenarios werde rund 400 Millionen Euro kosten. Die Stadt erwarte dafür Strukturfondsmittel, Einzelförderungen und müsse auch eigene Mittel investieren. „Unser Weg wird nicht billig, aber seinen Preis wert sein“, erklärte die Sozialbürgermeisterin. Sollte sich nichts an der Struktur des städtischen Eigenbetriebs ändern, würden Kosten anfallen, die sich schnell im dreistelligen Millionenbereich bewegen würden.

Das Städtische Klinikum Dresden erwirtschaftet seit mehreren Jahren hohe Defizite, die die Stadt ausgleichen muss. Ein Begleitteam, in dem das Klinikdirektorium, das Personal, die Stadtverwaltung und Stadträte vertreten sind, arbeitet an einer neuen Struktur für das Klinikum. Bei der Expertenanhörung soll der Arbeitsstand vorgestellt und mit Gesundheitsexperten diskutiert werden.

Das neue Konzept muss vom Stadtrat beschlossen werden. Kaufmann erwartet eine kontroverse politische Debatte. „Sollte die Vorlage, die wir im Herbst in die Gremien bringen, keine Mehrheit finden, werden wir einen jährlichen Zuschussbedarf im zweistelligen Millionenbereich haben.“

Weiterlesen: Kris Kaufmann und Marcus Polle im Interview zur Zukunft des städtischen Klinikums

Laut Polle bestehe die einmalige Chance, das medizinische Angebot im Städtischen Klinikum im Blick auf die Daseinsfürsorge in Dresden weiterzuentwickeln.

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Von Thomas Baumann-Hartwig

DNN

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