ver.di kritisiert die Verlagerung der Laborleistungen nach Müllheim: Helios Kliniken degradieren den Standortes Breisach 

Helios Kliniken degradieren den Standortes Breisach 

Die Helios-Kliniken-Gruppe ist ein Big-Player im Klinikgeschäft. Wie das kleine Spiel zwischen Angestellten, Gewinn und Patiennten lokal in Breisach und Müllheim aussieht erklärt Reiner Geis ver.di gegenüber Konrad.  

 

 

Hintergrund:

Das Laborleistungsspektrum in Müllheim wurde auf Kosten Breisachs weiter ausgebaut. Dort werden seit Anfang September Routinelaboruntersuchungen auch der Breisacher Patient/innen durchgeführt, ebenso Laboranalysen im Vorfeld einer Klinikaufnahme oder Operation sowie weitere spezielle Untersuchungen. Personal soll nach Müllheim wechseln. Eine kurzfristige Mitteilung durch den Arbeitgeber sei, laut Gewerkschaft, zu spät erfolgt. Die Ansprechpartner aus der Klinikgeschäftsführung verabschiedeten sich anschließend in den Urlaub, so dass die Beschäftigten mit ihren Ängsten und Nöten allein gelassen wurden. Fragen des Betriebsrates und von Beschäftigten blieben lange unbeantwortet oder wurden lapidar mit notwendigen „Synergieeffekten“ abgetan.

Das Projekt “Poct“ zur Neuorganisation der Laborleistungen bei Helios, wurde einer Projektleitung mit Sitz in Müllheim übertragen. Leider ist so Kommunikation und Abstimmung für viele MA erschwert, klagen Betroffene.

Krankheitsausfälle bei den Mitarbeiterinnen  des Labors bedingt durch  die Frustration seien die Folge „Es gibt Beschäftigte im Labor, die sind fix und fertig“, berichtet die Gewerkschaft aus Einzelgesprächen.

POCT soll neu von den Mitarbeiter:innen (in) der Zentralen Notaufnahme und der IMC Intermediate Care in Zukunft betrieben werden. Eine Einweisung der Beschäftigten erfolgte erst im August kurzfristig. Durch Urlaube und Krankheitsausfälle gelang das nur sehr eingeschränkt.

Die externen Firmen /Hersteller bieten weitere Schulungen lediglich online an, was auf Kosten der Qualität geht. Tagsüber soll das POCT-Labor weiterhin von einer Medizinisch Technische AssistentIn Labor betreut werden.

Der Start für das POCT war der 6.9.2022. Das Ablaufschema kam am 5.9. um 18.16 Uhr an die Betroffenen. Der Taxi- Transport von Proben nach Müllheim, läuft schwierig, Engpässe gibt es derzeit nachts. Die geplante Räumlichkeit für das Poct-Labor liegt zudem noch außerhalb der Klinik, sodass die Mitarbeiter;innen  das Gebäude für die Analysen verlassen müssten.

Die Stimmung ist bei den betroffenen Beschäftigten sehr schlecht, die Unzufriedenheit wirkt sich im ganzen Haus aus, berichtet die Gewerkschaft. Laut ver.di ist die Information an den Betriebsrat nicht zeitgerecht und ungenügend erfolgt.

Der Betrieb des Labors gelinge derzeit nur, weil die restlichen Beschäftigten alles versuchen, um das Rad am Laufen zu halten.

Mit Hilfe eines Rechtsanwalts versucht der Betriebsrat die mangelhafte Beteiligung der Beschäftigten durch Verhandlungen über einen Interessensausgleich und Sozialplan nachzuholen. Ver.di wird sein weiteres Vorgehen vom Verlauf der Verhandlungen abhängig machen.