So gefährlich ist Frankfurt für Ärzte und Pfleger: Tatort Klinik

Klinik-Boss: „Alle drei bis vier Wochen muss die Polizei gerufen werden“

In der Frankfurter Uniklinik gab es 544 Vorfälle zwischen März 2017 und Februar 2018

In der Frankfurter Uniklinik gab es 544 Vorfälle zwischen März 2017 und Februar 2018

Foto: dpa
Von: Olaf Schiel

Frankfurt – Pöbeln, drohen, schlagen – die Angriffe auf Klinikpersonal nehmen zu, auch in Frankfurt. In einem brisanten Bericht hat das Gesundheitsdezernat jetzt erschreckende Zahlen aus unseren Krankenhäusern veröffentlicht.

SO UNSICHER SIND UNSERE KRANKENHÄUSER!

► Uni-Klinik: 544 Vorfälle zwischen März 2017 und Februar 2018. In fast jedem fünften Fall (18,6 %) kam es zu einem körperlichen Angriff auf Ärzte oder Pflegekräften. Die Klinikleitung macht den Strafverfolgungsbehörden schwere Vorwürfe: „Strafanzeigen wurden gestellt, aber oftmals mit der Begründung, es bestünde kein öffentliches Interesse, nicht weiterverfolgt“. ► St. Katharinen: 2018 gab es einen körperlichen Angriff auf einen Mitarbeiter, dazu zahlreiche Beschimpfungen und Drohungen. ► Klinikum Höchst: Die Zahl der Übergriffe wird nicht erfasst. Bekannt ist aber: Es gab mindestens einen Fall von körperlicher Gewalt – gegen einen Mitarbeiter der Notaufnahme. ► Bürgerhospital und Clementine Kinderhospital: Geschäftsführer Wolfgang Heyl sieht eine „zunehmende Tendenz“ bei Attacken. Alle drei bis vier Wochen müsse mittlerweile die Polizei gerufen werden, so Heyl: „Mit Schimpfworten und Fäkalsprache werden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beleidigt.“ Und: „Auch gab es Aggressionen gegen Personal durch Roma- und Sinti-Patienten, die sich leider oft in keiner Weise an geregelte Abläufe halten." Zahlreiche Kliniken halten mit eigenen Maßnahmen gegen, z. B. Deeskalationsschulungen, Videoüberwachung.

BILD Kaufberater: Hier gibt es die besten Produkte im Test!