Vohenstrauß
08.03.2020 - 10:02 Uhr

Interessengemeinschaft kämpft ums Krankenhaus Vohenstrauß

Etliche Mitstreiter um Bernd Koller wollen nicht länger zusehen, wie das Vohenstraußer Krankenhaus durch die Kliniken Nordoberpfalz AG ins Wanken gerät. Sie haben eine Unterschriftenaktion für den Erhalt in Leben gerufen.

Die Interessengemeinschaft präsentierte auf Listen die ersten Unterschriften pro Erhalt der Vohenstraußer Klinik. Die Unterstützer postierten sich dafür vor der Einrichtung, weil ihnen, wie Bernd Koller (Zweiter von rechts) berichtet hat, die Kliniken Nordoberpfalz AG den Zutritt auf Krankenhausgrund verweigert hatte.

Für die Bürger, so die neue Interessengemeinschaft (IG), sei das Krankenhaus im östlichen Landkreis Neustadt/WN enorm wichtig. Deshalb hätten sie eine Unterschriftenaktion initiiert. Das Krankenhaus Vohenstrauß ist derzeit ein Belegkrankenhaus mit 45 Betten, in dem jährlich rund 1500 Patienten internistisch und chirurgisch betreut werden.

Die Mitstreiter der IG aus dem gesamten Altlandkreis postierten sich am Freitag vor dem Krankenhausgebäude, um ein Zeichen zu setzen und um der Bevölkerung zu zeigen: „Wir kämpfen um unser Krankenhaus.“ Nachdem der Gruppe angeblich von der Kliniken AG der Zugang auf das Krankenhausgelände verwehrt worden war, postierte sie das Grüppchen auf öffentlichem Grund davor und machte auf sich aufmerksam. Koller, Initiator der Zusammenkunft, betrachtet mit seinen Verbündeten die Entwicklung rund um den Krankenhausstandort Vohenstrauß mit großer Sorge. „Nicht nur wir sind der Meinung, dass der Standort für die medizinische Versorgung des östlichen Landkreises, des Altlandkreises Vohenstrauß, unerlässlich ist.“ Man sei sich durchaus bewusst, dass die finanzielle Lage der Kliniken Nordoberpfalz AG schwierig sei, aber ortsnahe Gesundheitsversorgung dürfe keine Gewinnfrage sein. „Sie ist Pflicht, nicht Kür einer modernen Gesellschaft“, so Koller.

Aus der Marktgemeinde Waidhaus gesellten sich stellvertretende Landrätin Margit Kirzinger und Irmgard Botha zur Gruppe und für den Bereich Georgenberg kam Martin Scheibl. Aus der Marktgemeinden Eslarn, Waldthurn und der Stadt Vohenstrauß waren Heinrich Rewitzer, Martin Gleixner, Bernhard Kleber, Dorit Schmid, Gabriele Eichl, Johann Gösl, Hans Karl, Roberto Troll, Hannes Gilch, Michael Gösl, Roswitha Wild, Josef Dobmayer und Gerhard Kiesl dazugestoßen. „So wie das Wetter an diesem Tag ist auch der Anlass für dieses Treffen – ein richtiges Sauwetter“, sagte Koller. Aus allen Teilen des Altlandkreises kämen Unterschriften. Die Bevölkerung sei froh darüber, dass endlich jemand anschiebt, berichteten die Beteiligten. „Gerne bekunden die Leute aus der Region mit ihrer Unterschrift, wie wichtig ihnen der Erhalt dieser Klinik gerade im östlichen Landkreis ist“, stellte Koller fest, der auch selbst schon stundenlang um Unterschriften für den Erhalt geworben hat. Viele Unterstützer hätten beteuert: „Das Krankenhaus muss bleiben und auch für die Angestellten muss weiterhin der Arbeitsplatz sichergestellt werden.“

Überall in der Stadt und Großgemeinde sowie in den Gemeinden im Altlandkreis liegen die Unterschriftenlisten in Bäckereien, Metzgereien, in Arztpraxen, im Krankenhaus, in den Apotheken und im Telefonladen aus. „Das Krankenhaus muss nicht nach und nach wie ein Feuchtgebiet trockengelegt werden. Vielmehr muss die Gesundheitsversorgung gewährleistet werden, so wie das saubere Trinkwasser aus der Leitung kommt“, formulierte Koller mit seinen Mitstreitern die Forderung der IG.

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