In Deutschland existieren rund 1700 Krankenhäuser, von der Uni-Klinik bis zum Kreiskrankenhaus. Die Versorgung kostet im Jahr rund 127 Milliarden Euro, allein 86 Milliarden Euro steuern die gesetzlichen Krankenkassen bei. Der Rest verteilt sich auf Privat- und andere Sozialversicherungen sowie die öffentlichen Haushalte.
Hier wird viel operiert und viel stationär behandelt. Der Bielefelder Gesundheitsökonom Wolfgang Greiner fasst die Lage so zusammen: „Wir haben nicht zu wenige Pflegekräfte oder Ärzte. Wir behandeln aber zu viele Menschen im Krankenhaus statt ambulant. Das ist teuer und belastet Beschäftigte wie Patienten.“
Mit der Corona-Pandemie sind die Patientenzahlen wohl dauerhaft zurückgegangen, vor allem die Zahl wählbarer Operationen hat sich verringert. Die geringere Auslastung, aber auch hohe Energiepreise und die Inflation setzen den Häusern zu. Viele haben wirtschaftliche Probleme oder rutschen in die Insolvenz. Auf dem Land wird die Versorgung knapp, in Städten konkurrieren kleinere Krankenhäuser oft um „Kundschaft“. Andere Länder haben ihre Kliniken bereits umgebaut und setzen auf größere Einheiten und Spezialisierung einzelner Zentren.
Nun will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Kliniken umbauen, kleine Häuser schließen, ambulante Gesundheitszentren auf dem Land einrichten. Bezahlt werden soll nicht mehr nur nach der Zahl der behandelten Fälle, sondern auch danach, welche Angebote ein Krankenhaus vorhält. All das wird Widerstand auslösen, könnte aber auch den Beschäftigten wie den Kranken bessere Ergebnisse bringen. Kosten könnten ambulante statt stationärer Behandlungen sinken, zunächst braucht es aber wohl hohe Investitionen für einen Umbau.
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