Der neue Bettentrakt des Stockacher Krankenhauses kann gebaut werden und der neue Chef-Chirurg kommt zum Monatswechsel: Dies konnte Krankenhaus-Geschäftsführer Michael Hanke am Dienstag vermelden. Damit kommen zwei dringende Themen des Krankenhauses einer Lösung näher. Denn beim medizinischen Führungspersonal tat sich zuletzt mit dem Weggang von Chef-Chirurg Markus Cober zum Ende dieses Monats eine Lücke auf. Diese Personalie machte Hanke Mitte Mai öffentlich. Nun kann er, selbst erst seit März im Amt, die Schließung dieser Lücke verkünden.

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Am kommenden Montag, 1. Juli, wird Sven Eisold den Dienst als Leiter der Abteilung Chirurgie antreten. Diese Nachricht ist so frisch, dass das Krankenhaus noch kein Porträtbild des neuen Mannes zur Veröffentlichung zur Hand hat. Hanke stellt aber in Aussicht, ihn bald der Presse vorzustellen. Und er verrät schon einmal, dass Eisold Chefarzt-Positionen in Lübeck, Soest und Bremen gehabt habe und als Chirurg breit aufgestellt sei. Stockachs Bürgermeister Rainer Stolz sagte, er sei froh, dass die wichtige Personalie geregelt sei.

Bild 1: Das Krankenhaus kann bauen und bekommt einen neuen Chef-Chirurgen
Bild: privat

Der Neubau eines Bettentraktes mit modernen Patientenzimmern ist schon deutlich länger ein Thema als der Wechsel auf der Chefarzt-Position. Seit Jahren steht der Bau auf der Wunschliste, konnte allerdings nicht begonnen werden, da der offizielle Zuschussbescheid des Landes noch fehlte. Dieser sei nun da, verkündete Hanke nun. Und damit ist auch gewissermaßen amtlich, dass sich das Land mit 1,5 Millionen Euro an dem Anbau beteiligen wird – eine Summe, die schon seit Längerem ausgehandelt ist, auf die man in Stockach allerdings lange gewartet hat (siehe Kasten). Wenn alles glattgeht, habe man 2021 neue Zimmer, so Hanke.

Die Verantwortlichen äußern sich nun erleichtert darüber, dass das Projekt weitergehen kann. „Es ist eine Beruhigung, dass die offizielle Bestätigung nun da ist“, sagt Bürgermeister Stolz. Im Hintergrund laufe die Überarbeitung der Pläne allerdings bereits, da es im Verfahren noch Hinweise zum Bauvorhaben gegeben habe, so Stolz. Auch mögliche neue Anforderungen wolle man einbeziehen, also einen möglichen weiteren Anbau schon vorsehen, so Stolz. Der Gemeinderat werde voraussichtlich im Herbst beraten.

Bild 2: Das Krankenhaus kann bauen und bekommt einen neuen Chef-Chirurgen
Bild: Arndt, Isabelle

Was der neue Bettentrakt kosten soll, dazu machen weder Stolz noch Hanke konkrete Angaben. Neben dem Landeszuschuss von 1,5 Millionen Euro stünden derzeit Eigenmittel der Stadt von einer Million Euro, ein Darlehen von etwas mehr als 300 000 Euro und Spenden von 1,4 Millionen Euro zur Verfügung, erläutert Hanke. Der letztere Betrag komme durch zwei Großspenden von Einzelpersonen zustande, die allerdings anonym bleiben wollen, so Hanke weiter. Etwa 4,2 Millionen Euro sind also im Topf. Stolz sagt, man hoffe, damit auszukommen, gibt aber auch zu, dass die Kostenschätzungen schon älter seien. Mitte 2018 berichtete der damalige Krankenhausgeschäftsführer Berthold Restle im Gemeinderat davon, dass eine Überprüfung 2016 einen Bedarf von 4,9 Millionen Euro für den Neubau ergeben habe. Hanke stellt jedenfalls in Aussicht, eine „ansprechende Struktur“ schaffen zu wollen, die aber nicht überdimensioniert sei.