Zollernalbkreis

Krankenhäuser geben weniger Geld für Essen aus – Zollernalbklinikum liegt über dem Schnitt

15.01.2020

Von Pascal Tonnemacher

Krankenhäuser geben weniger Geld für Essen aus – Zollernalbklinikum liegt über dem Schnitt

© Zollernalbklinikum

Pflegedirektorin Blerta Muqaku im Gespräch mit einem Patienten bei der Essensausgabe.

Einer aktuellen Studie zufolge geben Krankenhäuser immer weniger Geld für die Verpflegung ihrer Patienten aus. Das Zollernalbklinikum liegt mit seinem Budget fast zehn Prozent über dem Durchschnitt. Noch in diesem Jahr strebt das Klinikum eine Zertifizierung nach den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung an.

Krankenhäuser geben immer weniger Geld für die Verpflegung ihrer Patienten aus. Das ist der Tenor einer aktuellen Studie zur Patientenverpflegung 2019, die das Deutsche Krankenhaus Institut in Auftrag gegeben hat.

Unter anderem die Tagesschau hat darüber ausführlich berichtet. Dem ARD-Mittagsmagazin liegt die Studie eigenen Angaben zufolge vorab vor.

Kosten sind gesunken

Für Lebensmittel gaben Krankenhäuser 2018 im Durchschnitt 3,84 Euro pro Tag und Patient aus, zitiert die Tagesschau aus der Studie. 2005 seien es noch 4,45 Euro gewesen.

Seit 2005 sind demnach die realen Kosten pro Patient und Tag inflationsbereinigt um neun Prozent gesunken.

Klinikum lege viel Wert auf Qualität

Das Zollernalbklinikum wirkt diesem Trend eigenen Angaben zufolge entgegen: „Aufgrund der hohen Standards in unserem Klinikum legen wir viel Wert auf die Qualität und die regionale Wertschöpfung unserer Lebensmittel“, sagt Kliniksprecherin Leonarda Spoto.

Mit einem Budget von 4,19 Euro pro Tag und Patient liegt das Klinikum mehr als neun Prozent über dem Bundesdurchschnitt.

Gesunde Ernährung spiele wichtige Rolle

In der Küche werde jeden Tag frisch gekocht, die Speisen würden nach dem Prinzip „cook & serve“ erst kurz vor der Ausgabe zubereitet, führt Spoto weiter aus.

Da eine gesunde und ausgewogene Ernährung maßgeblich zum Genesungsprozess und Wohlbefinden der Patienten beitragen könne, spiele sie in Krankenhäusern eine wichtige Rolle.

Klinik verpflichtet sich bald den DGE-Qualitätsstandards

Das Zollernalbklinikum habe deshalb entschieden, seine Küche noch in diesem Jahr nach den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zertifizieren zu lassen.

Diese sollen zu einer bedarfsgerechten und ausgewogenen Verpflegung beitragen und den Patienten eine vollwertige Verpflegung ermöglichen.

Nur wenige Krankenhäuser lassen sich zertifizieren

Der Tagesschau zufolge, haben sich in Deutschland nur vier Prozent der knapp 2000 Krankenhäuser nach den DGE-Standards zertifizieren lassen.

Für Krankenhausessen gibt es keine verpflichtenden Standards. Auch die Umsetzung der DGE-Standards ist bislang weder auf Landes- noch auf Bundesebene verpflichtend.

Ernährungswissenschaftlerin als Expertin eingestellt

Bereits im vergangenen Juni hat das Klinikum zudem mit Ann-Katrin Schmid eine Ernährungswissenschaftlerin eingestellt. Als Expertin kümmere sie sich gemeinsam mit dem Küchen- und Ernährungsteam um Küchenchef Volker Müller um das Thema und bereitet die DGE-Zertifizierung vor.

Mittagstisch für Externe sei beliebt

Die Kliniksprecherin sieht aber noch einen weiteren Beweis für die gute Qualität der Mahlzeiten mit Produkten aus der Region: An den beiden Klinikstandorten in Albstadt und Balingen werde von Montag bis Freitag ein Mittagstisch für externe Besucher angeboten – sehr erfolgreich, wie es von Seiten des Klinikums heißt.

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