Elisabeth-Krankenhaus Patienten lernen Operateur per Videokonferenz kennen

Rheydt · Das Elisabeth-Krankenhaus arbeitet an einem Digitalisierungs-Projekt, das Ärztebesprechungen per Videokonferenz ermöglicht. Zugleich sollen aber auch die Patienten eingebunden werden.

 Sie planen die Digitalisierung: Prof. Georg Sabin, Mirja Neizel-Wittke und die Experten des Digital Health Labs.

Sie planen die Digitalisierung: Prof. Georg Sabin, Mirja Neizel-Wittke und die Experten des Digital Health Labs.

Foto: Städtische Kliniken

Wenn sich das Herz-Team in der Kardiologie des Elisabeth-Krankenhauses trifft, um Therapien und anstehende Operationen zu besprechen, haben einige Mitglieder einen Weg hinter sich, der sie viel Zeit kostet. Die Herzchirurgen reisen jeweils aus Düsseldorf an. Das soll sich ändern: Und zwar mit Hilfe eines Digitalisierungskonzepts, das die Teilnahme der Chirurgen per Videokonferenz erlaubt, aber auch die Übermittlung von Daten, den raschen inhaltlichen Austausch sowie die Einbindung der Patienten.

Die für das Projekt benötigte Software wird nach Angaben des Elisabeth-Krankenhauses derzeit im Digital Health Lab der Düsseldorfer Uniklinik entwickelt.  Die Digitalisierung eröffne den Medizinern viele positive Möglichkeiten. „Zum einen sparen sich die Chirurgen die lange Anreise“, sagt Prof. Georg Sabin, Chefarzt der Kardiologie. „Aber wir können uns auch viel schneller und häufiger austauschen.“

Daten können rasch und nach Angaben des Elisabeth-Krankenhauses auch sicher übertragen und täglich zwischen den Experten besprochen werden. Auch für die Patienten biete die Digitalisierung Vorzüge, finden die Ärzte der Rheydter Kliniken. Beispielsweise lernten Patienten den Chirurgen, der sie später in Düsseldorf operiere, bereits vorher per Videoschaltung kennen. Sie können ihn sehen und Fragen stellen. „So wird Vertrauen zwischen Operateur und Patient aufgebaut“, sagt Mirja Neizel-Wittke, die designierte Chefärztin der Kardiologie.

Auch nach einer Operation sei ein enger Kontakt zwischen Chirurg, Patient und behandelndem Kardiologen möglich. Es ist geplant, die Patienten mit einem Chip und einem Smartphone auszustatten, so dass sich der Patient zuschalten und  direkt mit den Ärzten austauschen kann, ohne dass alle vor Ort sein müssen.

Die Kardiologen der Städtischen Kliniken rechnen mit einer Inbetriebnahme des Systems Anfang 2020. Jahres. Die Hans und Gertie Fischer-Stiftung fördere das Projekt mit 145.000 Euro.

(RP)
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